Lehrende/r: Prof. Dr. Volker Wilhelmi
Veranstaltungsart:
Übung
Anzeige im Stundenplan:
M11-ED GP
Semesterwochenstunden:
6
Credits:
6,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 20
Anmeldegruppe: M11-ED GP
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.
Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Inhalt:
Geländepraktikum „Waldökologie“
Waldsterben 2.0: Der Zustand des deutschen Waldes ist besorgniserregend schlecht, dabei wird vor allem der aktuelle Klimawandel als maßgebliche Ursache diskutiert. Aber es sind auch die Spätfolgen des Waldsterbens der 1980er Jahre, die bei einer Bewertung berücksichtigt werden müssen: Immissionsbelastungen v.a. der Landwirtschaft und die Bodenversauerung. Die Antworten auf diese Problematik können sehr unterschiedlich und – je nach Perspektive – auch widersprüchlich sein: Restabilisierung der Böden, Anpflanzung angepasster Vegetation, Wildnis statt Monokultur etc..
Das Praktikum soll Grundlagen zum Verständnis des Ökosystem Wald vermitteln, um darauf aufbauend eigene Schwerpunkte zum Thema zu bearbeiten. Diese können den Fokus auf Boden, Klima, Gewässer und Biologie im Hunsrück oder ausgewählten Mittelgebirgen Deutschlands legen.
Eine halbtägige Exkursion (vormittags) am 2.5. mit dem Forstamtsleiter Boppard, Axel Henke, im Binger Wald soll die aktuellen Probleme, aber auch mögliche Antworten und Perspektiven der Waldbewirtschaftung aufzeigen. Hier werden auch Bodenproben genommen, die später zu analysieren sind.
Eine ganztägige Exkursion in den Nationalpark Hunsrück-Hochwald am 16.5. soll Idee, Konzept und Umsetzung aufzeigen und kann ebenfalls Ausgangspunkt konkreter Bearbeitung sein.
Die weiteren Termine werden semesterbegleitend liegen (s. Plan).
Es wird dringend empfohlen, die aktuellen Entwicklungen in den Medien zu verfolgen. Fachkenntnisse zur Bodenkunde, Geoökologie und Klimaforschung werden vorausgesetzt.
Empfohlene Literatur:
Literaturempfehlungen
Bahr, M. (2013a): Umweltbildung. In: Rolfes, M. und A. Uhlenwinkel (Hrsg.): Essays zur Didaktik der Geographie. Potsdam: 71-78.
Blumröder, J. S., F. May, W. Härdtle, P. L. Ibisch (2021): Forestry contributed to warming of forest ecosystems in northern Germany during the extreme summers of 2018 and 2019. Internet: https://besjournals.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/2688-8319.12087 (13.12.2021).
BMEL (2021): Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2020.
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) (2021): Waldbericht der Bundesregierung 2021. Bonn.
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) (2018): Waldböden in Deutschland. Ausgewählte Ergebnisse der zweiten Bodenzustandserhebung.
BÜNTGEN, U. et al (2019): Limited capacity of tree growth to mitigate the global greenhouse effect under predicted warming, NATURE COMMUNICATIONS | (2019) 10:2171https://doi.org/10.1038/s41467-019-10174-4 |www.nature.com/naturecommunications
Engels, F., J. Bock und U. Wunn (2017): Methodenbeschreibung. Terrestrische Waldzustandserhebung (WZE) in Rheinland-Pfalz. Trippstadt.
Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz (FAWF) (2012): Waldbodenzustand in Rheinland-Pfalz. Trippstadt.
Henning et al. (2017): Stickstoff: Wie belastbar ist der Wald als Ökosystem? In: AFZ. Der Wald.
Kunze, S. und K. Blanck (2021): Renaturierung von Waldböden. Wiesbaden.“
LETHMATE, J. (2009): Luft- Boden – Wasser – Wald, Geoökologische und ökologiedidaktische Untersuchungen in Westfalen, Westfälische Geographische Studien 57
LETHMATE, J. (2013): Geoökologisches Modellgebiet „Riesenbecker Osning“, 25 Jahre Ökosystemforschung im nordwestlichen Teutoburger Wald, Westfälische Geographische Studien 58
Lethmate, J. (2021): Versauerungsgeschichte des Teutoburger Waldes. In: Westfälische Geographische Studien 61. Münster
LINDEN, J., P. FONTI, J. ESPER (2016): Temporal variations in microclimate cooling induced by urban trees
in Mainz Germany, Urban Forestry & Urban Greening 20 (2016) 198–209
LUICK, R. et al (2021): Urwälder, Natur- und Wirtschaftswälder im Kontext von Biodiversitäts- und Klimaschutz, Naturschutz und Landschaftsplanung 53 (12)
Meesenburg, H., N. Wellbrock, A. Lauer, N. Eickenscheidt, J. Höhle, E. Grüneberg, J. evers, B. Ahrends, C-G. Schimming, H-D. Nagel, W. Riek und J. Meiwes (2017): Entwicklung der Versauerung von Waldböden in Deutschland. In: AFZ. Der Wald.
Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM) (2021): Waldzustandsbericht 2021. Mainz.
ULRICH, B. (1981): Destabilisierung von Waldökosystemen durch Akkumulation von Luftverunreinigungen, Forst- und Holzwirt 36
ULRICH, B. (1983): Gefahren für das Waldökosystem durch sauere Niederschläge, Immissionsbelastungen von Waldökosystemen, LÖLF Sonderheft
Von Wilpert, K., P. Hartmann, H. Puhlmann und T. Gaerting (2020): Trägt die Bodenversauerung zu den aktuellen Waldschäden bei? In: AFZ. Der Wald.
WILHELMI, V. u. G.M.ROTHE (1990): The effect of acid rain, soil temperature and humidity on C-mineratlization rates in organic soil layers under spruce, Plant and Soil 121
WILHELMI, V. (1991): Bodenökologische Untersuchungen zum Problemkreis Versauerung und Restabilisierung im Hunsrück und Taunus (Rheinisches Schiefergebirge), Mitteilungen Pollichia 78
WILHELMI, V. (1997): Praxisorientierte Umwelterziehung: Geographiestudenten machen Projektunterricht – Beispiel Waldökologie, GUID 4
Wilhelmi, V. (2001): Vernetzungen auf der Spur: Erdkundeunterricht im Wald. In: Geographie und Schule (132): 24-30.
Wilhelmi, V. (2011): Geographische Umweltbildung weiterdenken. Auf dem Weg zum kompetenten Handeln. In: Praxis Geographie 41 (2): 4-8.
Wilhelmi, V. (2000): Forschendes Lernen im Geographieunterricht. Grundlagen und praktische Folgerungen. In: Geographie und Schule (124): 30-36.
Zusätzliche Informationen:
Start für die Veranstaltung ist der 25.4. 8.15 Uhr im Geographischen Institut Raum 239
Am 2.5. findet eine Exkursion vormittags in der Zeit von 7.30 13.00 Uhr statt.
Am 16.5. findet eine Exkursion in der Zeit von 7.30 - 16.00 Uhr statt.
Die weiteren Termine werden gemeinsam montags zwischen 8.15 - 10.00 Uhr vereinbart.
Digitale Lehre:
Nach jetziger Planung findet die Veranstaltung in Präsenz statt.
|