Lehrende/r: Dr. Annett Jubara
Veranstaltungsart: Vorlesung/Übung
Anzeige im Stundenplan: 06.880.0720
Credits: 3,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 45
Voraussetzungen / Organisatorisches: Victor Klemperer (1881-1960), einem deutschen Romanisten jüdischer Herkunft, gelang es während der NS-Zeit in Dresden unter prekären Umständen zu überleben. Mutige Menschen halfen ihm dabei. Eine große Hilfe war ihm aber auch sein Tagebuch, das er in dieser Zeit führte, denn dies ermöglichte es ihm, minimale Distanz zu dem Geschehen um ihn her zu gewinnen und dadurch sich selbst zu bewahren. In seinem Tagebuch hielt er als aufmerksamer Beobachter den Wandel fest, dem die deutsche Sprache in dem Maße unterlag, in dem sich die faschistische Gesellschaftsordnung und Ideologie durchsetzten. Aus diesen Tagebuchaufzeichnungen stellte er später sein erfolgreichstes Buch, „LTI. Notizbuch eines Philologen“, zusammen. Wir lesen in der Übung gemeinsam diese Schrift als Bericht über das Überleben als Verfolgter und als Dokument, das den Sprachwandel in einem totalitären Regime aufzeichnet; und zwar nicht aus lexikalischer oder sprachwissenschaftlicher Perspektive, sondern als ein „Erlebnisbuch“, wie Klemperer es nannte.
Empfohlene Literatur: Für die Übung besorgen Sie sich bitte das Buch „LTI. Notizbuch eines Philologen“ von Victor Klemperer in einer beliebigen Ausgabe.
Zusätzliche Informationen: Hörer sind zugelassen, wenn sie bereit sind, sich an den Übungsaufgaben zu beteiligen. MA-Austauschstudierende bei Einstufung ins Regestudium zugelassen.