05.067.700 VNDL I/II/III: Lyriktheorie

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Ulrich Breuer

Veranstaltungsart: Vorlesung

Anzeige im Stundenplan: VNDL I

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -

Anmeldegruppe: VNDL I/II/III

Inhalt:
Im Anschluss an Hinweise auf antike und frühneuzeitliche Überlegungen zu unterschiedlichen Formen 'lyrischer‘ Versrede geht die Vorlesung zunächst der Entstehung eines einheitlichen Gattungsbegriffs Lyrik im 18. Jahrhundert nach und diskutiert dabei theoretische Äußerungen von J. A. Schlegel, Herder und Gerstenberg. In ihnen wird Lyrik als nichtmimetische Empfindungsrede gefasst. Die Vorlesung skizziert sodann die Verfestigung und Systematisierung dieses Begriffs um 1800 zur Lyrik als 'subjektiver Gattung‘ - bei Schiller, A. W. Schlegel, Goethe und Hegel. Im Anschluss daran geht sie auf die Differenzierung, Transformation und Trivialisierung des Lyrikbegriffs im 19. Jahrhundert ein (in Lexikonartikeln sowie bei Schopenhauer, Storm, Vischer und Nietzsche), bis hin zu seiner form- und kulturkritischen Auflösung im 20. Jahrhundert (u. a. bei Brecht, Benn und Adorno). Über die Frage nach der Lyrik als Gattung hinaus wird auch das weite Verständnis von Lyrik als Inbegriff der Poesie rekonstruiert, das in der Lyriktheorie – ebenfalls seit dem 18. Jahrhundert – immer auch die Diskussion allgemeiner ästhetischer Fragen erlaubt und erzwungen hat (u. a. bei Schelling, Hegel, Schopenhauer, Vischer, Nietzsche, Benjamin, Heidegger und Adorno). Die Vorlesung möchte zeigen, inwiefern die ästhetisch-philosophische Dimension des Lyrischen mit der im engeren Sinne literarisch-poetischen verbunden ist. Sie interessiert sich daher nicht zuletzt für die Möglichkeiten und Grenzen unterschiedlicher Formen des Sprechens ‚über Lyrik’.

Empfohlene Literatur:
Dieter Burdorf: Lyriktheorie. In: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Hg. von Harald Fricke u.a. Bd. 2. Berlin/New York: de Gruyter 2000, S. 502–505; Klaus W. Hempfer (Hg.): Sprachen der Lyrik. Von der Antike bis zur digitalen Poesie. Stuttgart: Steiner 2008; Heinz Schlaffer: Geistersprache. Zweck und Mittel der Lyrik. München: Hanser 2012; Ludwig Völker (Hg.): Lyriktheorie. Texte vom Barock bis zur Gegenwart. Stuttgart: Reclam 1990; Ders.: Lyriktheorie. In: Literaturlexikon. Hg. von Walther Killy. Bd. 14. Gütersloh u. a.: Bertelsmann 1993, S. 57–59; Rüdiger Zymner: Theorien der Lyrik seit dem 18. Jahrhundert. In: Dieter Lamping (Hg.): Handbuch Lyrik. Theorie, Analyse, Geschichte. 2., erw. Aufl. Stuttgart/Weimar: Metzler 2016, S. 23–36. 

Die im Seminar behandelten Texte werden online zur Verfügung gestellt. Nützlich auch: http://www.lyriktheorie.uni-wuppertal.de 

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Do, 20. Apr. 2023 14:15 15:45 02 431 P204 Univ.-Prof. Dr. Ulrich Breuer
2 Do, 27. Apr. 2023 14:15 15:45 02 431 P204 Univ.-Prof. Dr. Ulrich Breuer
3 Do, 4. Mai 2023 14:15 15:45 02 431 P204 Univ.-Prof. Dr. Ulrich Breuer
4 Do, 11. Mai 2023 14:15 15:45 02 431 P204 Univ.-Prof. Dr. Ulrich Breuer
5 Do, 25. Mai 2023 14:15 15:45 02 431 P204 Univ.-Prof. Dr. Ulrich Breuer
6 Do, 1. Jun. 2023 14:15 15:45 02 431 P204 Univ.-Prof. Dr. Ulrich Breuer
7 Do, 15. Jun. 2023 14:15 15:45 02 431 P204 Univ.-Prof. Dr. Ulrich Breuer
8 Do, 22. Jun. 2023 14:15 15:45 02 431 P204 Univ.-Prof. Dr. Ulrich Breuer
9 Do, 29. Jun. 2023 14:15 15:45 02 431 P204 Univ.-Prof. Dr. Ulrich Breuer
10 Do, 6. Jul. 2023 14:15 15:45 02 431 P204 Univ.-Prof. Dr. Ulrich Breuer
11 Do, 13. Jul. 2023 14:15 15:45 02 431 P204 Univ.-Prof. Dr. Ulrich Breuer
12 Do, 20. Jul. 2023 14:15 15:45 02 431 P204 Univ.-Prof. Dr. Ulrich Breuer
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