Lehrende/r: Jun.-Prof. Dr. Gudrun Bamberger
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: SFNL I/II
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Anmeldegruppe: SFNL I/II
Prioritätsschema: Priorisierung SFNL I/II Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinieÜber die Senatsrichtlinie hinaus werden bei der Platzvergabe für diese Veranstaltung Studierende mit höheren Semestern (5., 6. Semester) bevorzugt berücksichtigt.
Kontingentschema: Kontingentierung SFNL I/II
Inhalt: Der Petrarkismus ist eines der literarischen Phänomene, das sich immer wieder in der Literaturgeschichte ausmachen lässt. Zunächst handelt es sich um ein Phänomen des Literatursystems der Renaissance bzw. der Frühen Neuzeit. Die Nachahmung der Lyrik Petrarcas (Rerum vulgarium Fragmenta / Canzoniere) wird gesamteuropäisch zum Thema in der Lyrik zwischen dem ausgehenden 15. und 16. Jahrhundert. Das Seminar verfolgt darüber hinaus den Petrarkismus in der deutschen Literaturgeschichte, in der er zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert ein konstanter Bezugspunkt für die Entfaltung der Liebeslyrik ist. Neben der Dichtung des 17. Jahrhunderts (Opitz, Fleming, Hofmannswaldau, Günther) ist es vor allem das empfindsame 18. Jahrhundert (Klopstock, Lenz, Bürger, Schiller, Goethe), das sich intensiv mit Petrarca auseinander setzt („zweiter Petrarkismus“). Aber auch im 19. Jahrhundert sind die Affektfiguren des Petrarkismus nicht vergessen. Dies zeigen Texte wie Sacher-Masochs Venus im Pelz, später Rilkes Rezeptionen des rinascimentalen Petrarkismus (Übersetzung der Louise Labé, Duineser Elegien). Bis in die Gegenwartsliteratur hinein wirkt das Phänomen, wie die Petrarca-Bearbeitungen Oskar Pastiors zeigen.