|
Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Marietta Horster
Veranstaltungsart:
Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan:
HS.Aufbaumodul
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 20
Voraussetzungen / Organisatorisches:
B.A. Geschichte: Dieses Hauptseminar ist Teil des Aufbaumoduls Alte Geschichte. Dieses Aufbaumodul setzt den Nachweis des Latinums bzw. der staatlichen Ergänzungsprüfung Latein und den erfolgreichen Besuch des Basismoduls Alte Geschichte voraus. Das Hauptseminar wird mit einer benoteten Hausarbeit abgeschlossen; die Note der Hausarbeit bildet die Modulnote.
M.A. Geschichte, M.Ed. Geschichte: Das Hauptseminar wird mit einer benoteten Hausarbeit abgeschlossen; die Note der Hausarbeit bildet die Modulnote.
Anwesenheitspflicht:
Um unsere Wissensbasis zu sichern und die gemeinsamen Fortschritte und Diskussionen in die unterschiedlichen Themen und Präsentationen auch Eingang finden können, sollte niemand mehr als zweimal fehlen (inkl. der hochzuladenden Aufgabe, die als "Sitzung" gilt).
Inhalt:
Legitimation von (Einzel-)Herrschaft ist nicht zeitlos und gleichbleibend in Inhalt und Form. Sie sind von historischen Konstellationen und Akteuren abhängig. Trotz großer Unterschiede in den außenpolitischen Rahmenbedingungen und innenpolitischen Organisationsformen und gesellschaftlich sozialen und rechtlichen Strukturen, gibt es im Zeitraum von circa 600 v. Chr. bis 550 n. Chr. in der schriftlichen Überlieferung vor allem zwei ähnlich lautende Anforderungen an Herrscher: Die Garantie der Sicherheit nach Außen und der Gerechtigkeit nach Innen.
Darüber hinaus zeichnen die unterschiedlichen Textgattungen (Fürstenspiegel, Biographie, philosophisches Traktat, Satire bspw.) und Objektgruppen (Münzen, Reliefs, Triumphbögen z.B.) ideale Herrscher ebenso wie Tyrannen und Usurpatoren.
Gemeinsam werden wir uns neben Erklärungsmodellen der Geschichts- und Politikforschung mit einzelnen historischen Konstellationen beschäftigen. Wir werden uns fragen, wieso einige solcher Herrschaften und Umstürze zu Systemwechseln geführt haben oder haben sollen, andere aber eher systemstabilisierend wirkten. Wir werden uns die griechische "Tyrannis" ansehen und das damit verbundene Entstarken partizipatorischer Regierungsformen; den Mythos von Tarquinius Superbus, dessen Sturz zur Gründung der römischen Republik geführt haben soll; die Herrschaftsformen von Caesar und Augustus, die unterschiedliche Wege aus der von Bürgerkriegen geschüttelten Republik beschritten; die Stärke römischer Kaiserherrschaft, die im 1. und 2. Jh. auch "schlechte" Kaiser ertrug und im 3. Jh. und der Spätantike trotz mehrerer Usurpationen statt eines Systemwechsels auf den Umbau von Organisations- und Administrationsstrukturen setzte und Veränderungen bei der Elitenzusammensetzung vornahm.
Empfohlene Literatur:
Einstiegslektüre:
Ulrich Gotter, Zwischen Tyrannis und Gottesgnadentum. Antike Alleinherrschaften im interkulturellen Vergleich, Jahrbuch der historischen Forschung in der Bundesrepublik Deutschland 2008 [2009], 45-53.
Nino Luraghi, Anatomy of a Monster: The Discourse of Tyranny in Ancient Greece, in: H. Börm (ed.), Antimonarchic Discourse in Antiquity, Stuttgart 2015, 67-84.
Eine ausführliche Literaturliste wird in Moodle zur Verfügung gestellt.
Zusätzliche Informationen:
Die propädeutischen Kenntnisse der Epoche werden vorausgesetzt. Das gilt auch für die geforderten Fremdsprachenkenntnisse.
Außerdem werden Sie einmal, eventuell auch ein zweites Mal, gebeten, zu der über Moodle rechtzeitig vor Beginn bereitgestellten Lektüre, mit der wir in den ersten Wochen uns eine gemeinsame Wissensbasis und ein terminologisches Rüstzeug aneigenen, eine kurze schriftliche Zusammenfassung auf Moodle hochzuladen. In dieser Woche wird dann keine Präsenzsitzung stattfinden.
|
