Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Breul
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: Pietismus 18.Jhd.
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 3,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 3 | 25
Voraussetzungen / Organisatorisches: Das Seminar findet gemeinsam mit Dr. Johannes Burkhardt, Historiker und Archivar, statt, einem der besten Kenner des radikalen Pietismus. Das Seminar findet in Gestalt von vier Studientagen (je 6h) statt, zwei davon sollen als Exkursionen organisiert werden, die zu Zentren des radikalen Pietismus führen:
Anwesenheitspflicht: Für die Anwesenheit im Seminar gelten die rechtlichen Regelungen. Für die aktive Teilnahme ist die Teilnahme an mindestens einer der beiden Exkursionen und die aktive Teilhabe an den übrigen Seminartagen notwendig. Nichtteilnahme an Seminartagen kann durch die Übernahme von Kurzreferaten oder anderen schriftlichen Leistungen ausgeglichen werden.
Inhalt: Für Ernst Troeltsch, einem der anregendsten evangelischen Theologen des frühen 20. Jahrhunderts, führten nicht die Impulse der Theologie Martin Luthers in die Moderne (die er noch weitgehend im Mittelalter verhaftet sah), sondern Humanismus und radikale Vertreter. Das Seminar fragt nach der Bedeutung radikaler Vertreter der pietistischen Reformbewegung im 17. und 18. Jahrhundert für die Moderne in Theologie und Kirche. Ideen wie religiöse Toleranz, der Abschied von der traditionellen Satisfaktionslehre, die Vorstellung der Allversöhnung, die Betonung von Ethik und Lebensführung, die Gleichstellung von Frauen, die Überwindung konfessioneller Grenzen und anderes mehr waren früh im Pietismus und insbesonderen in seinen radikalen Spielarten präsent. Die genaue Auswahl der Themen wird bei der Vorbesprechung am 21. April festgelegt. Die Themen werden vorgestellt, weitere Themen können vorgeschlagen werden. Mögliche Themen sind u.a. - Einführung in die Geschichte des Pietismus und des radikalen Pietismus - Wurzeln des radikalen Pietismus im 16. und frühen 17. Jahrhundert - Paracelsus - Johann Arndt - Jakob Böhme und Valentin Weigel - Die Grafschaften Sayn-Wittgenstein - Gräfin Hedwig Sophie um 1700 und ihr Sohn Casimir um 1730 - Die Krise der Leiblichkeit: Eva von Buttlar und ihre Sozietät - In schlichtweg allen Lehrpunkten heterodox: Johann Conrad Dippel - Die Rolle der Frauen im radikalen Pietismus - Die Schwarzenauer Neutäufer - Gottfried Arnold und seine Umwertung der Kirchengeschichte - Radikale Mystiker und mystische Spiritualisten - Die Grafschaft Isenburg-Büdingen und die Toleranz (Toleranzedikt von 1713). - Die Herrnhuter auf dem Herrnhaag (1738-1750) - ...
Empfohlene Literatur:
Digitale Lehre: Das Seminar findet präsentisch statt.