05.127.190 (HS/OS) „Ich“ als Grundlage der Philosophie: ein Überblick von Descartes über Kant und Fichte bis Husserl

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Ralf Busse

Veranstaltungsart: Seminar

Anzeige im Stundenplan: HS/OS Ich

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: 1 | 36

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Das Seminar findet in Präsenz statt. Zur aktiven Teilnahme gehört die regelmäßige selbständige Vorbereitung der im Seminar besprochenen Texte. Vorbereitungen sind nach einem zu bestimmenden Rhythmus in kurzer schriftlicher Form abzugeben. Die Modulprüfung erfolgt durch Verfassen einer schriftlichen Hausarbeit.

Inhalt:
In der Philosophie der Neuzeit spielt immer wieder die Reflexion auf das Selbst oder das eigene Selbstbewusstsein eine tragende Rolle. In der klassischen deutschen Philosophie ist diese Thematisierung des „Ich" geradezu zum Zentrum der Philosophie gemacht worden. (Mit Dieter Henrich ist im Dezember 95jährig ein einflussreicher deutscher Philosoph der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gestorben, der sich in seiner Arbeit ganz dieser philosophischen Traditionslinie verschrieben hat.) So bietet das Thema des „Ich" als philosophische Grundlage einen guten Ansatzpunkt für ein etwas breiter angelegtes Überblicksseminar. Descartes fand im „Ich denke, ich existiere" den Ausgangspunkt für seine philosophische Grundlegung moderner Wissenschaft. Leibniz sah den Ich-Bezug als engstens verknüpft mit der Betätigung der menschlichen Vernunft. Kant machte die Vereinigungsleistung des „Ich denke", das alle meine Vorstellungen begleiten können muss, zum „höchsten Punkt" seiner Legitimierung synthetischer Urteile apriori. Fichte radikalisierte Kants Gedanken, indem er seine Wissenschaftslehre mit der Selbstsetzung des Ich beginnen ließ. Hegel machte demgegenüber geltend, dass das individuelle Selbstbewusstsein nur innerhalb einer sozialen Praxis Stabilität gewinnen kann. Husserl widerstand zunächst der auch im Neukantianismus präsenten Fokussierung auf das „Ich", fand dann aber seinen eigenen phänomenologischen Zugang zu einer zentralen Rolle des „transzendentalen Ego". Sein Mitarbeiter Heidegger schließlich brach spätestens an dieser Stelle mit Husserl und entwickelte ein ganz anderes Grundverständnis des Verhältnisses von „Dasein" und Welt.

Empfohlene Literatur:
Um einen Zugang zum Thema zu gewinnen, studiere man die Paragraphen 15 bis 17 von Kants Kritik der reinen Vernunft (zweite Auflage).

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Di, 18. Apr. 2023 10:15 11:45 00 025 SR 03 Univ.-Prof. Dr. Ralf Busse
2 Di, 25. Apr. 2023 10:15 11:45 00 025 SR 03 Univ.-Prof. Dr. Ralf Busse
3 Di, 2. Mai 2023 10:15 11:45 00 025 SR 03 Univ.-Prof. Dr. Ralf Busse
4 Di, 9. Mai 2023 10:15 11:45 00 025 SR 03 Univ.-Prof. Dr. Ralf Busse
5 Di, 16. Mai 2023 10:15 11:45 00 025 SR 03 Univ.-Prof. Dr. Ralf Busse
6 Di, 23. Mai 2023 10:15 11:45 00 025 SR 03 Univ.-Prof. Dr. Ralf Busse
7 Di, 30. Mai 2023 10:15 11:45 00 025 SR 03 Univ.-Prof. Dr. Ralf Busse
8 Di, 6. Jun. 2023 10:15 11:45 00 025 SR 03 Univ.-Prof. Dr. Ralf Busse
9 Di, 13. Jun. 2023 10:15 11:45 00 025 SR 03 Univ.-Prof. Dr. Ralf Busse
10 Di, 20. Jun. 2023 10:15 11:45 00 025 SR 03 Univ.-Prof. Dr. Ralf Busse
11 Di, 27. Jun. 2023 10:15 11:45 00 025 SR 03 Univ.-Prof. Dr. Ralf Busse
12 Di, 4. Jul. 2023 10:15 11:45 00 025 SR 03 Univ.-Prof. Dr. Ralf Busse
13 Di, 11. Jul. 2023 10:15 11:45 00 025 SR 03 Univ.-Prof. Dr. Ralf Busse
14 Di, 18. Jul. 2023 10:15 11:45 00 025 SR 03 Univ.-Prof. Dr. Ralf Busse
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