00.Q+.190 Die alternde Gesellschaft und Pflege(-notstand) – Japan und Deutschland im Vergleich

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Dennis Hippe; Dr. phil. Doris Lindner

Veranstaltungsart: Workshop

Anzeige im Stundenplan: Pflege

Credits: 2,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 15

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anforderungen: Zwingende Lektüre der zur Verfügung gestellten Literatur, Beteiligung an Recherchearbeit, Übernahme von Impulsreferaten, Kleingruppenarbeit.

Inhalt:
Mit diesem zweiteiligen Workshop beginnt die Zusammenarbeit und der regelmäßige Austausch zwischen Q+ und Lehrenden des Deutschen Instituts für Japanstudien DIJ in Tokio/Japan, einem der elf Forschungsinstitute der renommierten „Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland". Ziel dabei ist es, aktuelle Forschungsergebnisse des DIJ zu zentralen Aspekten der japanischen und deutschen Gesellschaft im Vergleich und aus interdisziplinärer Perspektive zu diskutieren. Die Kooperation wird eröffnet durch den Direktor des DIJ, Prof. Franz Waldenberger, der diesen Workshop ausgestaltet und eines der brennenden Themen der japanischen wie der deutschen Gesellschaft gleichermaßen aufgreift:
Die wachsende gesellschaftliche Überalterung und der drastisch ansteigende Bedarf an würdiger Pflege im Alter. Auf diese Herausforderung müssen wir alle, insbesondere aber die nachwachsende Generation in Japan und Deutschland, reagieren.
Am ersten Workshoptag werden dazu die nationalen Situationen in Japan und Deutschland aufgezeigt. In beiden Ländern spielt die staatliche Pflegeversicherung eine zentrale Rolle. Darüber hinaus sollen die Bedeutung und Ausgestaltung der familiären und der nachbarschaftlich organisierten Pflege erörtert werden.
Der zweite Tag ergänzt die Thematik durch eine betriebswirtschaftliche Analyse sowie durch die persönlichen Erfahrungen von Studierenden, die die Pflege Älterer zu ihrem Beruf wählen werden und die Pflegemanagement studieren.

Ablauf:
Donnerstag, 25.05.2023
10:15 – 12.30 h Prof. Dr. Franz Waldenberger, Direktor des Deutschen Instituts für Japanstudien Tokio/Japan: Gesellschaftliche Alterung und Pflege im deutsch-japanischen Vergleich
12.30 – 13.30 h Pause
13.30 – 15.30 h Prof. Renate Stemmer, Professorin für Pflegewissenschaft und Pflegemanagement an der Katholischen Fachhochschule KH Mainz: Informelle und professionelle Pflege in Deutschland – Situation und Perspektiven
15:30 – 16:00 h Pause
16:00 – 18:00 h Arbeitsgruppen, Planspiele, Impulsreferate der Studierenden

Freitag, 26.05.2023
09:00 – 12:00 h Prof. Dr. Hiroko Kudo, Professor of public policy and management at the Faculty of Law, Chuo University, Tokio/Japan: Pflegekräftemangel in Japan – Situation und Perspektiven
12:00 – 13:00 h Pause
13:00 – 15:00 h Prof. Dr. Claus Zippel, Professor für Betriebswirtschaftslehre und Management im Gesundheitswesen an der Katholischen Hochschule Mainz: Ansatzpunkte für sichere Pflege durch betriebswirtschaftliches Wissensmanagement
15:00 – 15:30 h Pause
15:30 – 17:30 h Gespräch mit Studierenden des Pflegemanagements an der KH Mainz
17:30 – 18:00 h Prof. Waldenberger: Zusammenfassung, Abschlussdiskussion

Lernziele: Studierende
- erhalten Kenntnisse der wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und sozial- und kommunalpolitischen Herausforderungen des demographischen Wandels in Deutschland und Japan
- gewinnen Kenntnisse über die Pflegesituation Älterer im japanisch-deutschen Vergleich
- kennen Eckpunkte der pflegebezogenen Versorgungsstrukturen in Deutschland
- kennen die aktuellen Lösungsansätze für die Herausforderungen der Pflege und wissen um deren Grenzen
- kennen Zukunftsperspektiven für die pflegerische Versorgung in Deutschland und diskutieren deren Potential
- entwickeln einen Blick auf den Umgang mit Risiken in Pflegeeinrichtungen und
- diskutieren, wie durch interprofessionelle Kooperation die Sicherheit im Pflegesetting gestärkt werden kann

Empfohlene Literatur:
Waldenberger, Kudo et al: Alterung und Pflege als kommunale Aufgabe. Deutsche und japanische Ansätze und Erfahrungen. Springer-Verlag 2022. 978-3-658-36844-9.pdf (springer.com)
Zumindest die Einleitung und die kommentierenden Zusammenfassungen zu jeder Sektion sollten gelesen werden.

Kremer-Preiß, Ursula; Maetzel, Jakob; Huschik, Gwendolyn (2021): Neue Wohnformen für Pflegebedürftige – Mehrwert oder bloß Mehraufwand? In: Jacobs, Klaus; Kuhlmey, Adelheid; Greß, Stefan, Klauber, Jürgen; Schwinger, Antje (Hrsg.): Pflege-Report 2021. Sicherstellung der Pflege: Bedarfslagen und Angebotsstrukturen. Berlin: Springer 117-129. Pflege-Report 2021 | SpringerLink

Stemmer, Renate (2021): Beruflich Pflegende – Engpass oder Treiber von Veränderungen? In: Jacobs, Klaus; Kuhlmey, Adelheid; Greß, Stefan, Klauber, Jürgen; Schwinger, Antje (Hrsg.): Pflege-Report 2021. Sicherstellung der Pflege: Bedarfslagen und Angebotsstrukturen. Berlin: Springer 173-184. Pflege-Report 2021 | SpringerLink

Stemmer, Renate; Schubert, Maria (2019): Rationierte und unterlassene Pflege im Kontext von Patienten-/Bewohnersicherheit – Konzept, Einflussmöglichkeiten und Bedeutung für die Pflegepersonalausstattung. Pflege & Gesellschaft. 24, 04, 293-311.
Pflege & Gesellschaft – Artikel 2019 | DGP - Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V. (dg-pflegewissenschaft.de)

Bibo C. Verschweigen hilft nicht, intensiv 2015; 23(06): 321-327

Bohnet-Joschko S, Zippel C. Humanzentriertes Risikomanagement im Krankenhaus, Der Betriebswirt 2014; 55(1): 21-26

Zusätzliche Informationen:
Lehrende:
Hiroko Kudo ist Full Professor of public policy and management an der Faculty of Law, Chuo University, Tokio/Japan. Sie forschte und lehrte u.a. auch an Waseda University, Tokyo/Japan, Aichi Shukutoku University, Nagoya/Japan, University of Rome La Sapienza, Rome/Italy, Chiyoda Ward, Tokyo, Chiyoda/Japan, Deutsches Forschungsinstitut für Öffentliche Verwaltung Speyer, Speyer/Deutschland, Bocconi University, Milan/, Italy, University of Cagliari, Cagliari/Italy, University of Pisa, Department of Economics and Management, Pisa/Italy, University of Pisa, Department of Economics and Management, Pisa/Italy und an The University of Tokyo, Tokyo/Japan.
Renate Stemmer ist Professorin für Pflegewissenschaft und Pflegemanagement an der Katholischen Fachhochschule KH Mainz. Sie ist gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin der Anästhesie/Intensivpflege und arbeitete 30 Jahre lang in verschiedenen Funktionen und Fachbereichen der Pflege. Nach dem Studium der Diplompädagogik und der Promotion an der Universität Wuppertal lehrte sie an verschiedenen Hochschulen und Universitäten und war Gastprofessorin an der University of Iowa/USA. Sie war zudem 12 Jahre lang Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft.

Prof. Dr. Franz Waldenberger ist Professor für japanische Wirtschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Direktor des Deutschen Instituts für Japanstudien DIJ in Tokio/Japan. Er studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Heidelberg, der Sophia-Universität in Tokio und an der Universität zu Köln, wo er das Diplom erwarb und promovierte. Als Wissenschaftler arbeitete er an der Universität zu Köln und bei der Deutschen Monopolkommission. Nach Jahren der Forschung am DIJ wechselte Franz Waldenberger auf die Professur für Japanische Wirtschaft an der Universität München, lehrte zudem als Gastprofessor an der Universität Tsukuba und kehrte 2014 an das DIJ zurück, um die Leitung zu übernehmen.

Prof. Dr. Claus Zippel ist Professor für Betriebswirtschaftslehre und Management im Gesundheitswesen an der KH Mainz. Seine Promotion erfolgte an der Universität Witten/Herdecke zur Marktbeobachtung von Medizinprodukten. Anschließend war er mehrere Jahre am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg als Wissenschaftsmanager tätig.

Das Deutsche Institut für Japanstudien DIJ in Tokio/Japan ist eines von elf Forschungsinstituten der „Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland". Es erforscht aus multidisziplinärer Perspektive das moderne Japan im globalen Kontext. Das DIJ wurde im Dezember 1988 eröffnet und steht in der Tradition der wissenschaftlichen Auslandsinstitute Deutschlands, die mit der Gründung des Deutschen Archäologischen Instituts 1829 begann. Das DIJ ist zum 1. September 2002 der Max Weber Stiftung beigetreten.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Do, 25. Mai 2023 10:15 17:30 01 241 (K101) Hör-/Lehrsaal Dennis Hippe; Dr. phil. Doris Lindner
2 Fr, 26. Mai 2023 10:15 17:30 01 241 (K101) Hör-/Lehrsaal Dennis Hippe; Dr. phil. Doris Lindner
Veranstaltungseigene Prüfungen
Beschreibung Datum Lehrende/r Pflicht
1. Referat k.Terminbuchung Ja
Übersicht der Kurstermine
  • 1
  • 2
Lehrende/r
Dr. phil. Doris Lindner
Dennis Hippe