00.Q+.790 Strahlenschutz: Über den Umgang mit Radioaktivität – vom Computertomographen bis hin zu bemannten Raumfahrtmissionen

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Julia Reichenpfader; PD. Dr. Daniel Wollschlaeger; Dennis Hippe

Veranstaltungsart: Workshop

Anzeige im Stundenplan: Strahlenschutz

Credits: 1,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 15

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Teilnahmevoraussetzungen:
Eigenständige erste Internet-Recherche zu folgenden Fragen:
Was ist ionisierende Strahlung?
Welcher Art von ionisierender Strahlung sind Astronauten ausgesetzt?
Welche gesundheitlichen Effekte hat ionisierende Strahlung beim Menschen?
Was sind UNSCEAR, ICRP, IAEA, EURATOM, StrlSchG?

Anforderungen: Lektüre der genannten Literatur, aktive Beteiligung, ggf. Übernahme einer Kurzpräsentation.
 

Inhalt:
Der Strahlenschutz will Mensch und Umwelt vor den schädigenden Wirkungen von ionisierender und nicht ionisierender Strahlung aus natürlichen und künstlichen Strahlenquellen bewahren. Diese können trotz Gefahren für die Menschheit auch von Vorteil sein, etwa im Bereich der Medizin, insbesondere in der Radiologie, Nuklearmedizin und Strahlentherapie, bei der Lasertechnik, aber auch bei der Gewinnung von Energie durch kerntechnische Anlagen wie Kernkraftwerke. Daher regelt der Strahlenschutz per Gesetz den Umgang mit Radioaktivität und anderen Strahlenquellen. Für die bemannte Raumfahrt als große Vision der Menschheit, ist der Strahlenschutz einer der zentralen zu bedenkenden Faktoren, insbesondere für bemannte Mond- oder Marsmissionen.
Der Workshop soll einerseits physikalische und strahlenbiologische Grundlagen beleuchten, warum ionisierende Strahlung schädlich sein kann und daher auch sinnvolle medizinische Untersuchungen, etwa mit einem Computertomographen (CT), oder der Aufenthalt im Weltraum Gesundheitsrisiken bergen können. Andererseits soll der Workshop zeigen, was die Epidemiologie zur wissenschaftlichen Grundlage dafür beigetragen hat, das erwartete Strahlenrisiko einschätzen und z.B. für Astronaut:innen errechnen zu können. Dafür soll die Verbindung von der strahlenepidemiologischen Studie mit den Überlebenden der Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki bis zur Berechnung der gerade noch sicheren Aufenthaltszeit im Weltraum nachgezeichnet werden. Dieses Beispiel soll gleichzeitig das wissenschaftliche Fundament, das Zusammenspiel relevanter internationaler Institutionen und alltagspraktische Konsequenzen des internationalen Strahlenschutzes deutlich machen.
Während des Workshops soll es die Möglichkeit geben, mit einem Vertreter des Bundesamtes für Strahlenschutz sowie der Strahlenschutzkommission zu diskutieren.

Lernziele:
Kenntnisse über:
- Epidemiologisch-wissenschaftliche Grundlage des Strahlenschutzes
- Epidemiologische Langzeitstudie mit den Überlebenden der Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki
- Bedeutung des Strahlenschutzes bei CT, MRT und für die bemannte Raumfahrt

 

Empfohlene Literatur:
Chancellor JC, Scott GBI, Sutton JP. Space Radiation: The Number One Risk to Astronaut Health beyond Low Earth Orbit. Life 2014, 4(3), 491-510; https://doi.org/10.3390/life4030491
Semones E. Radiation Health Risk Projections.  Briefing to NAC HEOMD/SMD Joint Committee. 2015. https://www.nasa.gov/sites/default/files/files/8_NAC_HEO_SMD_Committee_Semones_April_2015_v5_TAGGED.pdf
Ozasa K, Grant EJ, Kodama K. Japanese Legacy Cohorts: The Life Span Study Atomic Bomb Survivor Cohort and Survivors’ Offspring. J Epidemiol 2018; 28(4): 162-169.

Zusätzliche Informationen:
Lehrender:
Daniel Wollschläger
Nach Studium in Kiel sowie an der University of California at Irvine, Promotion in Kiel und PostDoc-Aufenthalt an der University of New South Wales, Sydney leitet Daniel Wollschläger seit 2018 am IMBEI die Abteilung für epidemiologische Methodik und Strahlenforschung. Der Fokus seiner Arbeit ist die Untersuchung des Risikos für gesundheitliche Schäden bei medizinisch oder beruflich begründeter Exposition mit ionisierender Strahlung. Dazu zählen Studien zu kardialen Erkrankungen nach Strahlentherapie bei Brustkrebs sowie zum Strahlenrisiko von Cockpit- und Kabinenpersonal der Lufthansa. Er ist Mitglied der Strahlenschutzkommission und dort Vorsitzender des Ausschusses 'A1/Strahlenrisiko'. Herr Wollschläger ist langjähriges Mitglied der deutschen Delegation für das United Nations Scientific Committee on the Effects of Atomic Radiation (UNSCEAR) und dort Mitglied der Expert Groups 'Epidemiological Studies on Radiation and Cancer' sowie 'Second Primary Cancer after Radiotherapy'.


 

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Mo, 15. Mai 2023 10:15 18:00 02-205, Kisselberg Julia Reichenpfader; PD. Dr. Daniel Wollschlaeger; Dennis Hippe
Veranstaltungseigene Prüfungen
Beschreibung Datum Lehrende/r Pflicht
1. Kurzreferat Mo, 15. Mai 2023 10:15-10:45 Julia Reichenpfader; PD. Dr. Daniel Wollschlaeger; Dennis Hippe Ja
Übersicht der Kurstermine
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Lehrende/r
PD. Dr. Daniel Wollschlaeger
Dennis Hippe
Julia Reichenpfader