06.084.0082 S Aphoristische Literatur in Italien. Praxis, Theorie, Übersetzung

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Andreas Gipper

Veranstaltungsart: Seminar

Anzeige im Stundenplan: 06.084.0082

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 6,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Der Unterricht findet in Präsenz statt. Die Leistungspunkte werden im Wesentlichen erworben durch das Verfassen einere Hauptseminarsarbeit.

Inhalt:
Der Aphorismus als literarische Form, die ihren schärfsten Ausdruck in der Reduktion und piontierten Verknappung sucht, hat in Italien eine lange Tradition, die mit wichtigen Vertretern (Guicciardini, Alberti, Leonardo da Vinci) auf die Renaissance zurückgeht.
Eine besondere Blüte erlebt das Genre im frühen 19. Jahrhundert mit Giacomo Leopardi, der die Tendenz der Aphoristik zur psychologischen Entlarvung menschlicher Schwächen, Laster und Tugenden zu einem radikalen Pessimismus und philosophischem Nihilismus weiterentwickelt. Mit seiner radikalen Kritik jeglicher Fortschrittsideologie trifft er heute angesichts eines zunehmenden Bewusstseins für den Preis wissenschaftlich-technischen Fortschritts und jeglicher Menschheitsbeglückungsideologien in besonderer Weise einen Nerv der Zeit.
Auch das 20. Jahrhundert hat mit Ennio Flaiano, Gesualdo Bufalino und Alda Merini bedeutende Vertreter dieser Literatur hervorgebracht, die nicht zufällig die pointierte und bisweilen geradezu humoristische Form mit einer pessimistischen Weltsicht verbinden.
Im Seminar wollen wir uns zunächst ausgewählten Beispielen der aphoristischen Literatur der Klassik zuwenden, um dann einen Schwerpunkt auf die Analyse ausgewählter Teile des 20. Jahrhunderts zu legen.
Dabei sollen Überlegungen zum Wesen des Aphorismus als Gattung (z.B. bei Umberto Eco) ebenso ihren Platz finden, wie eine Auseinandersetzung mit den spezifischen Problemen seiner Übersetzung. Es ist klar, dass gerade die Strategie der kunstvollen Verknappung und der Pointe den Aphorismus zu einer Kunstform macht, die in Bezug auf ihre sprachlichen Mittel als eine Art "Lyrik der Philosophie" (Margolius)  bezeichnet werden kann und insofern besondere Anforderungen an den Übersetzer stellt.







 

Empfohlene Literatur:
Besonders empfehlenswert ist die folgende umfangreiche Anthologie:

Scrittori italiani di Aforismi
, hrsg. von Gino Ruozzi. 2 Bde. Mailand: Mondadori 1996.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Mi, 19. Apr. 2023 09:40 11:10 N.209 Hörsaal Univ.-Prof. Dr. Andreas Gipper
2 Mi, 26. Apr. 2023 09:40 11:10 N.209 Hörsaal Univ.-Prof. Dr. Andreas Gipper
3 Mi, 3. Mai 2023 09:40 11:10 N.209 Hörsaal Univ.-Prof. Dr. Andreas Gipper
4 Mi, 10. Mai 2023 09:40 11:10 N.209 Hörsaal Univ.-Prof. Dr. Andreas Gipper
5 Mi, 17. Mai 2023 09:40 11:10 N.209 Hörsaal Univ.-Prof. Dr. Andreas Gipper
6 Mi, 24. Mai 2023 09:40 11:10 N.209 Hörsaal Univ.-Prof. Dr. Andreas Gipper
7 Mi, 31. Mai 2023 09:40 11:10 N.209 Hörsaal Univ.-Prof. Dr. Andreas Gipper
8 Mi, 7. Jun. 2023 09:40 11:10 N.209 Hörsaal Univ.-Prof. Dr. Andreas Gipper
9 Mi, 21. Jun. 2023 09:40 11:10 N.209 Hörsaal Univ.-Prof. Dr. Andreas Gipper
10 Mi, 28. Jun. 2023 09:40 11:10 N.209 Hörsaal Univ.-Prof. Dr. Andreas Gipper
11 Mi, 5. Jul. 2023 09:40 11:10 N.209 Hörsaal Univ.-Prof. Dr. Andreas Gipper
12 Mi, 12. Jul. 2023 09:40 11:10 N.209 Hörsaal Univ.-Prof. Dr. Andreas Gipper
13 Mi, 19. Jul. 2023 09:40 11:10 N.209 Hörsaal Univ.-Prof. Dr. Andreas Gipper
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