06.BA.139.0071 PS/Ü Kunst als Protestform: Kritisches Denken, Ordnung oder Störung?

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Olga Gleiser

Veranstaltungsart: Übung/Seminar

Anzeige im Stundenplan: 06.BA.139.0071

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 6,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -

Inhalt:
Die Verbindung von politischem Protest und Kunst im heutigen Sinne beginnt im 20. Jahrhundert. Protestsongs erscheinen als wichtiges Medium, sie vermitteln ihre Botschaft innerhalb von ein paar Minuten. In anderen Kunstformen ist der Protest nicht so eindeutig. Als Provokation wirken sie trotzdem. Wer sich im gegenwärtigen Russland gegen den Krieg ausspricht, riskiert mitunter alles. Dennoch lebt die Opposition – an Wänden, auf Straßen und selbst an Bäumen.
Das Seminar gibt einen Überblick über die historische und transnationale Entwicklung der Performance-Art in Osteuropa zur Zeit der Diktaturen. Dabei wird Performance-Art nicht nur als Untersuchungsgegenstand vorgestellt, sondern als ein zentrales künstlerisches Genre, das implizit und explizit sowohl an der Erforschung kultureller Praktiken als auch an der Schaffung alternativer Handlungsweisen selbst beteiligt war. Es handelt sich dabei einerseits um die künstlerische Erforschung totalitärer bzw. realsozialistischer Praktiken, Rituale und Gesten, anderseits um künstlerische Handlungsweisen, die durch das Agieren im Underground entwickelt worden sind. Denn die osteuropäische Performance-Art ist unter Bedingungen entstanden, in denen sie von vornherein als ästhetisch und inhaltlich suspekt galt. Duldung, Verhinderung und zum Teil auch Verbot führten jedoch zu einem hohen Maß an Selbstreflexion, Minimalismus, Abstraktion und Analyse, zu Merkmalen, die die Spezifik der osteuropäischen Performance-Art seit 1950 ausmachen.
Gleichzeitig wird im Seminar versucht, die Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen inoffizieller künstlerischer Produktion und offizieller kultureller Praxis zu rekonstruieren und zudem künstlerische Arbeiten, die bislang in der auf Osteuropa gerichteten Kunst-, Theater- und Kulturwissenschaft nicht in den Fokus der Forschung rücken konnten, einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Auf folgende Themen werden wir uns im PS konzentrieren:
1. Materialien in Archiven (Privatarchiven, Stiftungen, Geheimdienstarchiven)
2. Spezifik der Verfahren der osteuropäischen Performance-Art (Subversive Affirmation, Paarperformance, Performance Art (as) Theory)
3. Poetry & Performance
4. Performancekunst und Geheimdienste

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Fr, 21. Apr. 2023 11:20 12:50 N.212 Hörsaal Olga Gleiser
2 Fr, 28. Apr. 2023 11:20 12:50 N.212 Hörsaal Olga Gleiser
3 Fr, 5. Mai 2023 11:20 12:50 N.212 Hörsaal Olga Gleiser
4 Fr, 12. Mai 2023 11:20 12:50 N.212 Hörsaal Olga Gleiser
5 Fr, 19. Mai 2023 11:20 12:50 N.212 Hörsaal Olga Gleiser
6 Fr, 26. Mai 2023 11:20 12:50 N.212 Hörsaal Olga Gleiser
7 Fr, 2. Jun. 2023 11:20 12:50 N.212 Hörsaal Olga Gleiser
8 Fr, 9. Jun. 2023 11:20 12:50 N.212 Hörsaal Olga Gleiser
9 Fr, 23. Jun. 2023 11:20 12:50 N.212 Hörsaal Olga Gleiser
10 Fr, 30. Jun. 2023 11:20 12:50 N.212 Hörsaal Olga Gleiser
11 Fr, 7. Jul. 2023 11:20 12:50 N.212 Hörsaal Olga Gleiser
12 Fr, 14. Jul. 2023 11:20 12:50 N.212 Hörsaal Olga Gleiser
13 Fr, 21. Jul. 2023 11:20 12:50 N.212 Hörsaal Olga Gleiser
Veranstaltungseigene Prüfungen
Beschreibung Datum Lehrende/r Pflicht
0. Leistungsnachweis (mit Note) Sa, 30. Sep. 2023 00:00-23:59 Olga Gleiser Ja
Übersicht der Kurstermine
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Lehrende/r
Olga Gleiser