07.092.385 Tagung „Alles im Blick. Phänomene des Panoramatischen“

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Dr. Roman Mauer; Dr. Johannes Ullmaier; Dr. Clara Wörsdörfer

Veranstaltungsart: Tagung

Anzeige im Stundenplan: Tagung / Konferenz

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Alles im Blick
Phänomene des Panoramatischen

Interdisziplinäre Tagung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Mittwoch, 29.3.2023 & Donnerstag, 30.03.2023

Das Panorama – die Alles-Sicht – zielt ab auf eine Maximalform von Wahrnehmung und Wirklichkeitsbewältigung. Dahinter steht der Wunsch, den (Wissens-)Raum zu umspannen: in der Überbreite das Gleichzeitige zu erzählen oder im Fries das historische Nacheinander zu überblicken. Das Panorama entrahmt das Bild, übersteigt das Blickfeld und fordert auf zur visuellen Drehbewegung (Rundumpanorama, 360-Grad-Schwenk), Seitwärtsfahrt (Schriftrolle, Zugfenster) sowie dem Auf- und Abstieg (Gipfel, Ballon). Im Panorama liegen Spannung und Widerspruch: Das Diverse soll in eine Einheit gebannt werden. Hier konkurrieren Strukturierung und Verlauf, Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, Freiheit und Kontrolle, Wissen und Ohnmacht, Hybris und Scheitern. Das Aufkommen der Disziplinargesellschaften beförderte den Panoramablick; und die Panoramen des 19. Jahrhunderts boten als frühe Massenmedien und Vorläufer des Kinos Stadt- und Weltaneignung als Spektakel an. Bis heute schickt das Panorama den Blick auf Reisen und holt die Welt in den Blick: in Malerei, Theater, Fotografie, Film und Kartografie, in synoptischen Diagrammen, Wimmelbildern, Open-World-Computerspielen und der Immersion der VR-Brille. Das Panorama dient als Modell für den epistemologischen Anspruch der Neuzeit, das modernistische Erzählen in der Literatur und die Kompilationen globaler News in Zeitung und TV-Magazin.

Die Tagung widmet sich im Rückblick den kulturgeschichtlichen Traditionen des Panoramas und im Seitenblick der Vielfalt seiner aktuellen Erscheinungsformen. Gemeinsam soll versucht werden, die oft weitgehend unvermittelten Panoramakonzeptionen in den verschiedenen Künsten, Medien, Disziplinen und Lebenswelten ihrerseits zu einem Panoramabild zu fügen, das sie möglichst schlüssig unterscheidet und in Relation setzt. So entsteht die Chance, sich der Frage nach dem allgemeinen Erfahrungs- und Begehrenskern der Panorama-Produktion und -Rezeption zu nähern: dem genuin Panoramatischen.

Organisatoren:
Dr. Roman Mauer, Filmwissenschaft
Dr. Johannes Ullmaier, Germanistik
Dr. des. Clara Wörsdörfer, Kunstgeschichte
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Die interdisziplinäre Tagung beginnt am Mittwoch, den 29.03. voraussichtlich um 12 Uhr und endet am Donnerstag, 30.03. um ca. 18 Uhr. Sie findet im Hörsaal der Kunstgeschichte im Georg Forster-Gebäude statt.

Inhalt:
Das Panorama – die Alles-Sicht – zielt ab auf eine Maximalform von Wahrnehmung und Wirklichkeitsbewältigung. Dahinter steht der Wunsch, den (Wissens-)Raum zu umspannen: in der Überbreite das Gleichzeitige zu erzählen oder im Fries das historische Nacheinander zu überblicken. Das Panorama entrahmt das Bild, übersteigt das Blickfeld und fordert auf zur visuellen Drehbewegung (Rundumpanorama, 360-Grad-Schwenk), Seitwärtsfahrt (Schriftrolle, Zugfenster) sowie dem Auf- und Abstieg (Gipfel, Ballon). Im Panorama liegen Spannung und Widerspruch: Das Diverse soll in eine Einheit gebannt werden. Hier konkurrieren Strukturierung und Verlauf, Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, Freiheit und Kontrolle, Wissen und Ohnmacht, Hybris und Scheitern. Das Aufkommen der Disziplinargesellschaften beförderte den Panoramablick; und die Panoramen des 19. Jahrhunderts boten als frühe Massenmedien und Vorläufer des Kinos Stadt- und Weltaneignung als Spektakel an. Bis heute schickt das Panorama den Blick auf Reisen und holt die Welt in den Blick: in Malerei, Theater, Fotografie, Film und Kartografie, in synoptischen Diagrammen, Wimmelbildern, Open-World-Computerspielen und der Immersion der VR-Brille. Das Panorama dient als Modell für den epistemologischen Anspruch der Neuzeit, das modernistische Erzählen in der Literatur und die Kompilationen globaler News in Zeitung und TV-Magazin.

Die Tagung widmet sich im Rückblick den kulturgeschichtlichen Traditionen des Panoramas und im Seitenblick der Vielfalt seiner aktuellen Erscheinungsformen. Gemeinsam soll versucht werden, die oft weitgehend unvermittelten Panoramakonzeptionen in den verschiedenen Künsten, Medien, Disziplinen und Lebenswelten ihrerseits zu einem Panoramabild zu fügen, das sie möglichst schlüssig unterscheidet und in Relation setzt. So entsteht die Chance, sich der Frage nach dem allgemeinen Erfahrungs- und Begehrenskern der Panorama-Produktion und -Rezeption zu nähern: dem genuin Panoramatischen.

Die interdisziplinäre Tagung beginnt am Donnerstag voraussichtlich um 12 Uhr und endet am Freitag um 18 Uhr. Sie findet im Hörsaal 02.521 der Kunstgeschichte im Georg Forster-Gebäude statt.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Mi, 29. Mär. 2023 12:00 18:00 02 521 HS Kunstgeschichte02 511 Seminarraum Dr. Roman Mauer; Dr. Johannes Ullmaier; Dr. Clara Wörsdörfer
2 Do, 30. Mär. 2023 09:00 18:00 02 521 HS Kunstgeschichte02 511 Seminarraum Dr. Roman Mauer; Dr. Johannes Ullmaier; Dr. Clara Wörsdörfer
Übersicht der Kurstermine
  • 1
  • 2
Lehrende/r
Dr. Roman Mauer
Dr. Johannes Ullmaier
Dr. Clara Wörsdörfer