Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Herbert Kalthoff
Veranstaltungsart: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: V Quali. Methoden
Credits: 6,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Voraussetzungen / Organisatorisches: Zielgruppe:
Inhalt: Die qualitativen Forschungsmethoden sind in den zurückliegenden Jahrzehnten zu einem zentralen Bestandteil der soziologischen Forschung geworden. Gleichzeitig hat sich das Feld der qualitativen Forschung sehr stark ausdifferenziert, so dass der Begriff der „qualitativen Forschung“ keine einheitliche Methode bezeichnet, sondern eine Kategorie darstellt, unter der sich heterogene theoretische und methodische Ansätze vereinigen. Als die zentralen qualitativen Methoden der Datenerhebung gelten: die interviewgestützte Forschung, die Analyse von Gesprächen und Diskursen sowie die ethnografische Forschung. Es ist das Ziel der Vorlesung, einen fundierten Überblick über diese Forschungsmethoden zu vermitteln. So setzt bspw. die Interviewforschung auf die mündliche Kommunikation von biographischem Wissen und Expertenwissen. Das Wissen, das von den Akteuren erzählt werden kann, soll in der Interviewsituation durch bestimmte Verfahren der Elizitierung hervorgebracht werden. Im Zentrum der ethnographischen Forschung stehen das verkörperte und propositionale Wissen sowie die sozialen Praktiken oder das soziale Handeln von Akteuren. Die ethnographische Forschung setzt u.a. auf die direkte Präsenz des Forschers vor Ort und impliziert damit die zeit-räumliche Kopräsenz von Forschern und Beforschten. Die Gesprächs- und Diskursanalyse fokussieren die Mündlichkeit in alltäglichen Situationen bzw. die Schriftlichkeit von historischen und zeitgenössischen Texten. Untersucht werden hier die Logik und die Struktur sprachlicher oder schriftlicher Äußerungen. In der Vorlesung werden diese und weitere Methoden ausführlich erörtert und ihre theoretischen Bezüge zur Soziologie und Philosophie, Phänomenologie und Hermeneutik dargelegt.
Empfohlene Literatur: Literaturhinweis: Jörg Strübing, 2013: Qualitative Sozialforschung. München: Oldenbourg.