Lehrende/r: Dipl.-Theol. Benedict Totsche
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: Renaissancepapsttum
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 2,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 3 | 30
Voraussetzungen / Organisatorisches: Lateinkenntnisse sind hilfreich, aber keine Voraussetzung
Inhalt: „Da Gott uns das Papsttum verliehen hat, so lasst es uns denn genießen. “ (Papst Leo X., 1513–1521) Martin V. wurde auf dem Konzil von Konstanz zum Papst gewählt und beendete damit die gleichzeitige Herrschaft dreier konkurrierender Päpste. Eugen IV. erreichte in Florenz eine nur kurz währende Union mit der griechischen Kirche. Nikolaus V. machte mit Lorenzo Valla den Mann zum Kuriensekretär, der nachgewiesen hatte, dass die Konstantinische Schenkung eine Fälschung ist, d.h. ein Dokument, mit dem die Päpste seit Jahrhunderten ihren Machtanspruch begründet hatten. Pius II. schrieb erotische Gedichte, bevor er Papst wurde. Alexander VI. lebte offen mit seinen Kindern im Vatikan und unterstützte die Eroberungen seines Sohnes in Norditalien, pflegte aber zugleich eine starke Marienfrömmigkeit. Julius II. legte den Grundstein für den heutigen Petersdom und ritt mit seinen Soldaten in den Krieg. Hadrian VI. lebte als Asket im Vatikan und plante die Erneuerung der Kirche. Unter Clemens VII. verlor das Papsttum seinen kirchenpolitischen Einfluss über halb Europa und Rom wurde unter ihm so schwer verwüstet wie seit tausend Jahren nicht mehr. Paul III. konsolidierte die Kirche und legte mit dem Konzil von Trient den Grundstein für den Katholizismus wie wir ihn heute kennen. Diese Liste, die alles andere als vollständig ist, zeigt die Vielfältigkeit, aber auch die Ambivalenzen, mit denen das Papsttum im Zeitalter der Renaissance zu tun hatte. In dieser Übung wollen wir uns diese Zeit, die etwa vom Beginn des 15. bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts reicht, näher anschauen. Dazu gehören neben den theologischen und politischen Entwicklungen sowie den Charakterstudien einzelner Päpste auch die Voraussetzungen im Spätmittelalter und die Folgen, die diese Zeit z.B. für die beginnende Reformation hatte. Außerdem soll gegen Ende des Semesters der Blick auf die moderne Rezeption dieser Zeit gerichtet werden (Serien, Videospiele etc.).
Empfohlene Literatur: Eine Literaturliste wird im LMS-Kurs hochgeladen.
Digitale Lehre: Das Proseminar wird in Präsenz zu den angegebenen Uhrzeiten im angegebenen Raum unter den dann geltenden Hygienevorschriften abgehalten.