00.Q+.990 Altersarmut in Deutschland

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: N.N.

Veranstaltungsart: Workshop

Anzeige im Stundenplan: Altersarmut

Credits: 2,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 20

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anforderungen:
Lektüre der angegebenen Literatur. Übernahme von Impulsreferaten oder Teilnahme an Recherchegruppen oder Planspielen.

Inhalt:
Immer mehr Menschen in Deutschland, die über 65 Jahre alt sind, sind von Armut bedroht. Die Tendenz steigt so stark wie in keiner anderen Bevölkerungsgruppe. Altersarmut betrifft  derzeit ca 14,8 % der deutschen Gesamtbevölkerung. Bei  hochbetagten Frauen ist der Anteil noch höher als bei  Männern. Bei der gängigsten Definition von Armut geht es um das persönliche, auf Basis des Haushaltsnettoeinkommens berechneten bedarfsgewichteten Pro-Kopf-Einkommens je Haushaltsmitglied. Wenn Menschen weniger als 60 Prozent des mittleren gewichteten Einkommens der Bevölkerung zum Leben zur Verfügung haben, unterschreiten sie die Armutsrisikoschwelle. Sie gelten nach diesem nicht unumstrittenen Ansatz als armutsgefährdet. Zurzeit (Stand: November 2021) liegt diese Schwelle bei rund 900 Euro im Monat. Dabei bedeutet Altersarmut sehr viel mehr als „nur“ Geldsorgen. Ohne Geld  mangelt es oft auch an gesellschaftlicher und kultureller Teilhabe, an ausgewogener Ernährung oder medizinischer Versorgung. Viele von Altersarmut Betroffene ziehen sich oftmals zurück und vereinsamen. Nicht selten beginnt eine negative Spirale in den gesellschaftlichen Ab- und Ausstieg, die bei einem Leben als Nichtseßhafte:r auf der Straße enden kann.

Bei diesem zweitägigen Q+Workshop wollen wir uns intensiv mit Fragen befassen wie
• Wie wird Altersarmut definiert und mit welchen Methoden gemessen?
• Nimmt Altersarmut zu und wenn ja, warum und in welcher Ausformung?
• Sind bestimmte gesellschaftliche Gruppen in be-sonderem Maße von Altersarmut betroffen und wenn ja, warum?
• In welchem Kontext stehen Bildungszugang bzw. Bildungsdurchlässigkeit zu Altersarmut?
• Welche Hilfs- und Beratungsangebote gibt es, um Altersarmut zu überwinden?


Freitag, 25, November 2022
10:15 – 10:30 h Begrüßung und Vorstellung der Teilnehmenden
10:30 – 13:00 h „Ursachen und Entwicklung von Altersarmut in Deutschland“, Referent: Prof. Dr. Peter Haan, DIW Berlin
13:00 – 14:00 h Pause
14:00 – 17:30 h  „Leben auf der Straße – Das ‚Mainzer Modell der gesundheitlichen Versorgung von wohnungslosen Menschen‘“, Referent: Prof. Dr. Gerhard Trabert

Montag, 28. November 2022
10:15 – 14:00 h Verein Armut und Gesundheit in Deutschland e.V. Mainz, Zitadelle 1 Bau F
10:15 -11:30 Vortrag Nele Wilk,  „Menschen ohne Krankenversicherungsschutz – im Fokus: Menschen in Altersarmut ohne Absicherung im Krankheitsfall“
11.30 -12:00 Besichtigung der „Medizinischen Ambulanz ohne Grenzen“
12:30 – 13:00 Pause
13:00 – 14:00 Gespräche mit von Altersarmut Betroffenen
Referentin: Nele Wilk

Lernziele:
Kenntnisse über Definition und Messung von Altersarmut, Ursachen, Bedingungen und Entwicklung von Altersarmut, Einblicke in den Alltag von Betroffenen, Hilfs- und Beratungsangebote, Arbeit der „Mainzer Modells“, des Mainzer „Arztmobils“ und des Vereines „Armut und Gesundheit in Deutschland e.V.“.
 

Empfohlene Literatur:
Film Soziale Beratung und www.cskv-rlp.de

Zusätzliche Informationen:
Lehrende:
Nele Wilk, Sozialarbeiterin, Armut und Gesundheit in Deutschland e.V., Clearingstelle Krankenversicherung RLP. Sie ist leitende Sozialarbeiterin in der „medizinischen Ambulanz ohne Grenzen“. Seit 2015 schult Nele Wilk bundesweit Sozialarbeiter:innen zum Thema „Menschen ohne Krankenversicherung“ und hält Vorträge zu diesem Thema. Seit 2019 wird ihre Stelle durch das Land RLP gefördert, so dass sie Ansprechpartnerin für alle Menschen ohne Krankenversicherung in RLP ist.

Peter Haan ist Professor für empirische Wirtschaftsforschung an der FU Berlin und Leiter der Abteilung Staat am Deutsches Institut für Wirtschaft DIW, Berlin. In seiner Forschung evaluiert er die Auswirkungen des demographischen Wandels und von sozialpolitischen Reformen -  insbesondere von Rentenreformen - und quantifiziert die Arbeitsmarkteffekte und Verteilungswirkungen. Seine Forschung wird in den führenden internationalen Fachzeitschriften publiziert, unter anderem im Economic Journal, dem Journal of Health Economics, dem Journal of Econometrics oder dem Journal of Public Economics.

Gerhard Trabert, Professor für Sozialmedizin und Sozialpsychiatrie an der Hochschule Rhein-Main und Arzt für Allgemeinmedizin und Notfallmedizin. Er ist Gründer und 1. Vorsitzender des Vereins Armut und Gesundheit in Deutschland sowie des Vereins Flüsterpost. Im Bundestagswahlkreis Mainz 2021 und bei der Wahl des deutschen Bundespräsidenten 2022 war Gerhard Trabert parteiloser Kandidat für Die Linke.

Verein Armut und Gesundheit e.V. siehe https://www.armut-gesundheit.de/
 

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Fr, 25. Nov. 2022 10:15 17:30 01 223 (K104) Hör-/Lehrsaal N.N.
2 Mo, 28. Nov. 2022 10:15 14:00 01 223 (K104) Hör-/Lehrsaal N.N.
Veranstaltungseigene Prüfungen
Beschreibung Datum Lehrende/r Pflicht
1. Referat Mo, 28. Nov. 2022 10:15-14:00 N.N. Ja
Übersicht der Kurstermine
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