Lehrende/r: Lisa Heinrich
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: 06.649.0592
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 3,0
Unterrichtssprache: Mehrsprachig
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Voraussetzungen / Organisatorisches: Gute Chinesichkenntnisse sind erforderlich
Inhalt: In dieser Übung werden wir Auszüge aus Essays chinesischer Wanderarbeiterinnen vom Chinesischen ins Deutsche übersetzen. Wir werden die Übersetzungen gemeinsam besprechen und diskutieren, wie sich verschiedene „Stimmen“ und Schreibstile ins Deutsche übertragen lassen. Bei Überlegungen zur Formulierung im Deutschen können wir auch besprechen, wie eine bestimmte Wortwahl Leser:innen einschließen oder ausschließen kann und was das Wissen um sprachliche Konventionen und Machtverhältnisse in der Ausgangssprache für die Übersetzung ins Deutsche bedeutet. Es ist immer relevant, wer überhaupt das Recht zum Schreiben hat und in welchem Rahmen man von der Möglichkeit eines authentischen Selbstausdrucks sprechen kann, wenn schulisch erlernter „guter Ausdruck“ und sprachliche Tradition diktieren, wie und worüber geschrieben wird. Eine immer wiederkehrende Frage, die uns natürlich auch hier beschäftigen wird, ist der Umgang mit dem Spannungsverhältnis zwischen kultur- und gesellschaftsspezifischen Inhalten und universellen Thematiken wie Familie, Chancenlosigkeit und Krankheit bei der Übersetzung. Die Texte entstammen dem Band “ KINDEMIC: Words and Worlds of Migrant Female Workers (zhù zài qin qíng li de yì qíng)” aus dem kollaborativen Schreibprojekt “Writing • Mothers (xiè mu qin)”, das von der Künstlerin Huang Jing Yuan im Jahr 2017 initiiert wurde.
