00.Q+.1010 „Grundlagen europäischer Bildungsprogramme“ (AT) – Organisation einer Q+Ringveranstaltung im Sommersemester 2023

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Jakob Huf; Katharina Kresse

Veranstaltungsart: Praktikum

Anzeige im Stundenplan: Bildungsprogramme

Credits: 6,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 5

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Inhaltliches Interesse am Themenkomplex abendländisch-europäischer Bildungsgeschichte und an anthropologischen Fragestellungen

Anforderungen
Bereitschaft zur selbständigen Konzeption, Organisation und Durchführung von diversen Veranstaltungsformaten, Betreuung der Referent*innen vor Ort, technische Organisation.
Regelmäßige Teambesprechungen im Wintersemester 2022/23, die jeweils mit den Teilnehmenden vereinbart werden; Betreuung einer oder zweier Q+Formate der Ringveranstaltung im darauf folgenden SoSe 2023.

Inhalt:
Im Rahmen des Praktikums organisieren die Studierenden eigenständig eine für das Sommersemester 2023 angesetzte Ringvorlesung sowie einen studentischen Workshop.
Hierbei stehen die Einladung sowie die technische und logistische Betreuung fachlicher Experten im Mittelpunkt.
Die Zusammenarbeit der Studierenden umfasst dabei sämtliche Planungsaspekte einer Vorlesungsreihe und wird allein in didaktischen Gesichtspunkten von Herrn Prof. Matthias Müller aus der kunstgeschichtlichen Fakultät betreut. Die Akquise der Fachleute folgt dabei den interdisziplinären Ansprüchen der Veranstaltung sowie des Studienprogramms Q+.

Auskunft über die Gestaltung der Veranstaltungsinhalte gibt das nachfolgende Exposé:

Seit der antiken Knabenerziehung (paideia) darf die Frage nach dem Wesen des Menschen als Triebfeder abendländisch-europäischen Bildungsbestrebens gelten. Prominente, häufig so konzise wie doppelbödige Antworten darauf artikulierten unter anderem Protagoras, Pico della Mirandola, Michele de Montaigne und Friedrich Nietzsche. Die frühneuzeitlichen bis neuzeitlichen Definitionen des Menschen eint dabei der problematische Anspruch einer absoluten Freiheit, „die ihre eigene endliche Verfassung betreiben muß“ (Egon Schütz). Nach ersten Ansätzen im 15. und 16. Jahrhundert wird mit den Bildungsreformen des frühen 19. Jahrhunderts (v.A. Niethammer u. Humboldt) schließlich ein solches Erziehungsprogramm verfasst, das als ‚Humanismus‘ griechische und lateinischer Literalkultur, Kunst und Lebensart unter einem Brennglas versammeln und den Schüler zu intellektueller Mündigkeit ertüchtigen will.
Welche Annahmen aber lagern unter der Auffassung, im Studium der Klassiker (fontes) nehme der Mensch seine wesentliche Haltung und Gesittung an?
Stellt sich nicht vielmehr mit Rousseau die Frage, ob der Mensch sich „gerade durch das Studium des Menschen außerstand gesetzt [habe], [sich] zu erkennen?“ (II. Discours).
Die Veranstaltungsreihe soll einen interdisziplinären, möglichst umfassenden kursorischen Zugang zu den Grundlagen des abendländisch-europäischen Bildungsansatzes eröffnen und die Lehrmeinungen von Geschichts-, Kultur- und Sozialwissenschaften, von Philosophie und Philologie gebündelt diskutieren.
Ausgehend von einer begriffsgeschichtlich angeleiteten Untersuchung von Humanismus soll dabei das Fundament unserer neuzeitlichen Bildungsprogrammatik erforscht werden.

Lernziele
Studierende lernen die selbständige
- systematische inhaltliche Umreißung eines wissenschaftlichen Gegenstands
- Konzeption und Planung einer Veranstaltungsreihe
- Organisation und Betreuung von Veranstaltungen

Empfohlene Literatur:
Lehrende:
Matthias Müller ist Professor für Kunstgeschichte (mit Schwerpunkten im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit) am Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprecher der dortigen Forschungsplattform „Frühe Neuzeit: Figurationen des Nationalen“ und Mitglied der Leitungskommission „Residenzstädte im Alten Reich (1300-1800)“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Er ist darüber hinaus u.a. als Vizepräsident des Mediävistenverbandes und Vorsitzender des Rudolstädter Arbeitskreises zur Residenzkultur sowie als Vorsitzender des Ausschusses für nationalen Kulturgutschutz des Landes Rheinland-Pfalz in verschiedenen Wissenschaftsorganisationen und Beiräten tätig. Seine zahlreichen Forschungsprojekte und Publikationen behandeln Themen zur politischen Ikonographie, zur sakralen und profanen Repräsentationsarchitektur vom Mittelalter bis zur Gegenwart sowie zur bildenden und angewandten Kunst an europäischen Fürstenhöfen.

Katharina Kresse ist Q+Studierende und studiert Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Derzeit ist sie als Assistentin für die Forschungsplattform „Frühe Neuzeit: Figurationen des Nationalen“ an der Johannes Gutenberg-Universität tätig und ist im Rahmen eines Praktikum bei der Stiftung der Staatlichen Schlösser und Gärten in Hessen an der Erarbeitung eines Ausstellungskonzepts für den Kurpark in Hanau Wilhelmsbad beteiligt. Im Wintersemester 21/22 war sie erstmals für die Planung und Durchführung eines studentisch organisierten Seminars im Rahmen des Studienprogramms Q+ in Mitarbeit verantwortlich.

Jakob Huf ist Q+Studierender und studiert Philosophie mit dem Beifach Germanistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit dem Wintersemester 21/22 betreut er die Erstsemester der Philosophie als studentischer Tutor.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
Es liegen keine Termine vor.
Veranstaltungseigene Prüfungen
Beschreibung Datum Lehrende/r Pflicht
1. Leistungsnachweis k.Terminbuchung Nein
Übersicht der Kurstermine
Lehrende/r
Katharina Kresse
Jakob Huf