Lehrende/r: Dr. Brigitte Höhenrieder
Veranstaltungsart:
Übung
Anzeige im Stundenplan:
06.880.0662
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
3,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 45
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Veranstaltung richtet sich an MA-Studierende, die sich
1) für das Literaturübersetzen interessieren und aus der Perspektive der Umgangssprache, ein relevantes Thema beim Literaturübersetzen, in die Praxis des Literaturübersetzens hineinschnuppern möchten und/ oder
2) über die Sprachvarietät Umgangssprache in Abgrenzung zur Standardsprache bzw. Hochsprache sowie ihre spezifischen Anforderungen an das Übersetzen etwas lernen möchten.
Die Übung richtet sich in erster Linie an nicht-deutsche Muttersprachler*innen aller Grundsprachen, weil ein deutscher umgangssprachlicher Text, voraussichtlich ein Theaterstück der 80er Jahre, in verschiedene Sprachen zu übersetzen sein wird, aber auch die Teilnahme deutschsprachiger Grundsprachler*innen mit beliebiger zweiter Arbeitssprache ist erwünscht, soweit ein linguistisches oder translatorisches Interesse an Umgangsprache besteht. Hier wäre entweder ein Einsatz in Sprachtandems möglich, soweit Sprachenpaare passen, oder die Erklärung, ggf. mit Recherchen, zur Umgangssprache des deutschen Ausgangstextes für alle nicht-deutschen Grundsprachler*innen.
Anwesenheitspflicht:
Anwesenheit im Kurs vor Ort ist dringend empfohlen, weil in der Übung die praktische Übersetzung und deren Diskussion im Unterricht im Mittelpunkt stehen werden. Erforderlich und damit verpflichtend für einen erfolgreichen Abschluss der Übung ist Anwesenheit im Unterricht zu den Terminen, zu denen Ergebnisse präsentiert werden müssen.
Inhalt:
Kein literarischer Übersetzer resp. Übersetzerin von Prosa, Drama, Lyrik sowie von anderen künstlerisch und stilistisch geformten Texten wie z.B. Comics, Grafic Novels oder Liedern kommt an der Übersetzung von Umgangssprache in stilisierter schriftlicher Form vorbei. Was aber ist unter dieser sprachlichen Varietät zu verstehen? Welche besonderen Übersetzungsprobleme bringt sie mit sich? Welche Übersetzungsstrategien kann es dafür geben?
Im Kurs werden wir zunächst ausgehend von den persönlichen Erfahrungen der Dozentin als literarischer Übersetzerin den Untersuchungsgegenstand "Umgangssprache in literarischen Texten" im weiteren Sinne umreißen: In welchen Texten kann man auf diese Sprachvarietät treffen? Welche Funktionen kann sie dort erfüllen? Welche Herausforderungen stellt sie an den Übersetzer/ die Übersetzerin?
Im zweiten Schritt werden wir uns mit Hilfe des Duden (siehe empfohlene Literatur) der Umgangssprache aus sprachwissenschaftlicher Perspektive annähern, um den Untersuchungsgegenstand möglichst präzise einzugrenzen. Dabei werden wir vom Deutschen ausgehen, kontrastiv jedoch alle anderen Muttersprachen, die im Kurs vertreten sind, einbeziehen, so dass wir von einer allgemeinen Gegenstandsbestimmung zu konkreten Erscheinungsformen in verschiedenen Sprachen gelangen.
Zum dritten schließlich werden wir uns mit einer konkreten Übersetzungsübung befassen. Aller Voraussicht nach werden wir dabei, soweit wir es schaffen bzw. je nach Teilnehmer*innen, ein Theaterstück des "GRIPS-Theater Berlin" übersetzen, "Linie 1", ein Musical mit Sprechtext und Liedern, das Umgangssprache, Berliner Dialekt und Jugendsprache der 80er Jahre auf höchst interesste Weise und mit vielen Herausforderungen für die Übersetzung mischt.
Empfohlene Literatur:
"Besonderheiten der gesprochenen Sprache" in Duden: Die Grammatik (2016), Bd. 4, hg. v. Angelika Wöllstein und der Dudenredaktion, 9. vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage, Berlin: Dudenverlag, S.1204-1234.
Linie 1. Musikalische Revue (1986), Grips-Theater Berlin
Zusätzliche Informationen:
MA-Austauschstudierende bei Einstufung ins Regelstudium zugelassen.
Digitale Lehre:
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