05.067.480 REPN: „Fortunatus 1500/1800“

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Dr. Timothy Attanucci

Veranstaltungsart: Seminar

Anzeige im Stundenplan: REPN

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 15

Anmeldegruppe: REPN

Prioritätsschema: Priorisierung REPN
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.

Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie

Über die Senatsrichtlinie hinaus werden bei der Platzvergabe für diese Veranstaltung Studierende mit höheren Semestern (2, 3, 4, 6, Semester) bevorzugt berücksichtigt.

Kontingentschema: Kontingentierung REPN

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Es handelt sich um eine Blockveranstaltung in Präsenz. Die voraussichtliche Anwesenheit an den zwei ganztägigen Sitzungen am Sa., 13. Januar 2024, und Sa., 3. Februar 2024 ist damit eine Vorausseztung für die Teilnahme am Seminar.
Die Sitzung am 2. November 2023 dient zur Organisation der Kleingruppen, die in Vorbereitung auf das Seminar eine Forschungsleistung erbringen.
(siehe auch Zusätzliche Informationen).

Inhalt:
In einer wütenden Rede vor der UN prangerte 2019 die Aktivistin Greta Thunberg "das Märchen vom unendlichen Wachstum" an, das die aktuelle Klimakrise hervorgebracht hätte. Dieses Märchen -- so der Ausgangspunkt des Seminars -- nimmt in dem frühneuzeitlichen Prosaroman Fortunatus (1509) eine konkrete literarische Form an. Nach einigen Missgeschicken und Irrwegen erhält der Titelheld von der 'Jungfrau des Glücks' einen Geldbeutel, der nie leer wird. Das Vermögen erlaubt es ihm, die Welt zu bereisen und  in seiner Heimat Zypern eine Familie zu gründen. Seine Söhne, die mit dem spektakulären Erbe nicht so sorgfältig umgehen wie ihr Vater, verenden jedoch in Schmerz und Kummer. Die Geschichte des Fortunatus vermag bis heute zu faszinieren, aber sie erlebte eine literarische Konjunktur in der Zeit um 1800, als das ökonomische Wissen des Kapitalismus seine bis heute gültige Gestalt anzunehmen begann. Der Vergleich 1500/1800 verspricht, die Kulturgeschichte des Gelds und des sozialen Umgangs mit ihm sichtbar zu machen. Das Blockseminar widmet sich deshalb an zwei Tagen zwei Gegenstandsbereichen: erstens den Roman des frühen 16. Jahrhunderts, und zweitens dessen Wiederaufnahmen um 1800, besonders Adelbert von Chamissos Novelle Peter Schlemihls wundersame Geschichte (1814); Ludwig Tiecks Drama Fortunat (1816); und Bettina von Armins Erzählung vom Heckebeutel (1845). 

Empfohlene Literatur:
Arnim, Bettina von: <Der sogenannte „Heckebeutel“>. In: Dies.: Werke und Briefe. Bd. 3: Politische Schriften, hrsg. v. Wolfgang Bunzel u.a. Frankfurt a. M.: Deutscher Klassiker Verlag, 1995, S. 536-555.
Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihls wundersame Geschichte. Textausgabe mit Kommentar und Materialien. Hrsg. v. Florian Gräfe. 2. Aufl. Stuttgart: Reclam, 2020.
Fortunatus. Studienausgabe nach der „Editio princeps“ von 1509. Hrsg. v. Hans-Gert Roloff. Stuttgart: Reclam, 1981.
Tieck, Ludwig: Fortunat. In: Ders.: Schriften. Bd. 6: Phantasus. Hrsg. v. Manfred Frank, . Frankfurt a. M.: Deutscher Klassiker Verlag, 1985, S. 781–1123.
Tieck, Ludwig: Schriften. Band 3: Fortunat: In zwei Theilen. Nachdruck Ausgabe Berlin: Reimer, 1828. Berlin: De Gruyter, 2020. https://doi.org/10.1515/9783111430751.

Zusätzliche Informationen:
Leistungsanforderungen:
1. Aktive Teilnahme an Seminardiskussionen. Da es sich um eine Blockveranstaltung handelt, ist es sehr wichtig, dass alle an den zwei ganztägigen Sitzungen, am Sa., 13. Januar 2024, und Sa., 3. Februar 2024, teilnehmen können. Wer das voraussichtlich nicht kann, wird deshalb gebeten, sich nicht für das Seminar anzumelden.
2. Teilnahme am seminarbezogenen Vortrag von Prof. Dr. John T. Hamilton (Harvard): "Bequemlichkeit und die Grenzen des Lebens: Chamissos Schlemihl als abschreckendes Beispiel", 30.11.2023, um 14 Uhr c.t. im Fakultätssaal des FB 05, Philosophikum.
3. Mündliches Referat als Ergebnis von einer vom Dozenten begleiteten Forschungsleistung in Kleingruppen. Zur Gruppenarbeit gehört mindestens ein Vorbereitungstreffen mit dem Dozenten, das zu einem vereinbarten Termin bis zum 15. Dezember 2023 stattfinden soll.
4. Exposé (1 S.) mit Kurzbibliografie als Vorbereitung auf die Hausarbeit.
 
Modulprüfung:
Wissenschaftliche Hausarbeit von ca. 7-9 S.; Abgabe: Donnerstag, den 28. März 2024.

Digitale Lehre:
Weitere Informationen, Organisatorisches, Kursmaterialien u.Ä. wird über Moodle (https://moodle.uni-mainz.de/) bereitgestellt. Nachrichten zum Kurs werden auch über Moodle gesendet. Es wird daher dringend empfohlen, regelmäßig die Kursseite zu besuchen.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Do, 2. Nov. 2023 18:15 19:45 01 471 ÜR Deutsches Institut Dr. Timothy Attanucci
2 Sa, 13. Jan. 2024 08:30 18:30 01 471 ÜR Deutsches Institut Dr. Timothy Attanucci
3 Sa, 3. Feb. 2024 08:30 18:30 01 471 ÜR Deutsches Institut Dr. Timothy Attanucci
Übersicht der Kurstermine
  • 1
  • 2
  • 3
Lehrende/r
Dr. Timothy Attanucci