Lehrende/r: Dr. Theresa Perabo
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: S Quellen ka/vk Arb
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 27
Voraussetzungen / Organisatorisches: Bitte beachten Sie: die Termine für diese Veranstaltung müssen in den kommenden Tagen aufgrund organisatorischer Veränderungen noch geändert bzw. angepasst werden.
Inhalt: „Ehrlich gesagt gefällt mir alles, was uns von der Illusion einer historischen Autonomie befreit“. - Das Zitat stammt von dem italienischen Historiker und Kulturwissenschaftler Carlo Ginzburg. Bezogen auf die Kulturanthropologie/ Europäische Ethnologie unterstreicht es ihr Selbstverständnis als einer historisch argumentierenden Gegenwartswissenschaft verbunden mit der Einsicht, dass unsere Gegenwart eigentlich nur in ihrer geschichtlichen Entwicklung, in ihrem Geworden-Sein von Lebenswelt und Handlungsweisen, verständlich wird. Der Umgang mit historischen Quellen gehört zum klassischen Handwerkszeug kulturanthropologischer Forscher:innen, ganz gleich, ob sich das Interesse auf das Forschungsfeld der Nahrungskultur, der medikalen Kultur, der Geschlechterverhältnisse, der Unterhaltungskultur u.v.m. richtet. Ziel des Seminars ist es, die entsprechenden theoretischen und methodischen Kompetenzen für die Analyse und Erschließung von Quellen zur historischen Kulturanalyse zu vermitteln. Inhaltlich gliedert sich der Kurs in zwei Teile. Im ersten Abschnitt werden wir uns die Grundlagen erarbeiten. Dazu zählen eine Einführung in die kulturanthropologische Archiv- und Sammlungslandschaft, der Erwerb der Lesefähigkeit alter Schriften sowie die Quellenkunde. Der zweite Abschnitt soll anhand von ausgewählten Materialien praktische Kenntnisse im Umgang mit historischen Quellen –Briefen, Tagebüchern, Urkunden, Postkarten, Fotografien, Münzen etc. – vermitteln.
Empfohlene Literatur: Wietschorke, Jens (2014). Historische Kulturanalyse. In: Bischoff, Christine; Oehme-Jüngling, Karoline & Leimgruber, Walter (Hg.). Methoden der Kulturanthropologie. Bern (160–176).