Lehrende/r: PD Dr. Christina Niem
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: S Alltag&kult Praxis
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 25
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Inhalt: Die 1920er-Jahre werden heute gern verklärt als „golden“ betrachtet, als eine Zeit der Freiheit und Freizügigkeit zwischen den Zwängen des wilhelminischen Kaiserreichs und dem Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft. Wie sahen „die goldenen Zwanziger“ tatsächlich aus? Welche Neuerungen wirkten auf Kultur und Lebensweise der Menschen in Stadt und Land ein? Wie veränderte sich der Alltag in der Weimarer Republik und in der NS-Zeit? Im Seminar soll die Zeitspanne zwischen den beiden Weltkriegen (1919 bis 1939) betrachtet werden. Dabei steht die Alltagskultur im Mittelpunkt: Veränderungen im Bereich des Wohnens und Arbeitens, etwa die Normierung und Rationalisierung in Fabrik, Büro und Haushalt. Die Entstehung der Freizeit mit dem Besuch von Kinos oder Massensportveranstaltungen, eine neue Körperkultur, neuen Medien wie Film und Radio, aber auch die Verbreitung populärer Lesestoffe sind zu beachten. Das Leitbild der „neuen Frau“ steht wie die gesamte Epoche unter dem kontrovers diskutierten Einfluss von „Amerikanisierung“ bzw. „Amerikanismus“.
Empfohlene Literatur: Hoeres, Peter (2008). Die Kultur von Weimar. Durchbruch der Moderne. Berlin. Maase, Kaspar (1997). Grenzenloses Vergnügen. Der Aufstieg der Massenkultur 1850–1970. Frankfurt/M. Peukert, Detlev J. K. (2014). Die Weimarer Republik. Krisenjahre der Klassischen Moderne (Edition Suhrkamp). 13. Aufl, Frankfurt/M. [zuerst 1987]