Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Thomas Bierschenk; Tobias Huff
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: S Kult Ordnung SozSy
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 14
Anmeldegruppe: S. Kulturelle Ordnung von sozialen Systemen
Inhalt: Mainz und in Rheinhessen, mit intensiven Vernetzungen in die regionale Politik und Wirtschaft. Seit den bürgerlichen Reformen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die unternommen worden waren, um das Volksfest in geordnete Bahnen zu lenken, war sie auch immer ein Zeugnis der jeweiligen gesellschaftlichen Situation, wenn auch durchgehend Ausdruck einer geordneten Bürgerlichkeit. In der ersten Hälfte des Seminars sollen die Studierenden sich mit den verschiedenen historischen Phasen der Fastnacht (erste Ursprünge im Mittelalter, ungezügeltes Volksfest in der Frühen Neuzeit, bürgerliche Reformphasen im 19. Jahrhundert, Nationalsozialismus, Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg, nationale Bedeutung durch die ‚Fernsehfastnacht‘ seit den 1950er Jahren, usw.) durch Lektüre vertraut machen. Im zweiten Teil der Veranstaltung werden zum einen ‚Tabu-Themen‘ behandelt – die Spannung zwischen Ehrenamt und Professionalität, die Ökonomie der Veranstaltungen, Verwicklungen mit der (lokalen und regionalen) Politik, die soziale Exklusivität der Saalfastnacht in Hinblick auf sozialen Status, Gender und Ethnizität im Kontrast zu Inclusivität der Straßenfastnacht, etc. Hinzu können, je nach Interesse der Teilnehmer:innen, Themen kommen wie die Wandlungen durch die intensive Medialisierung, die Fastnacht als sich selbstkommentierende kulturelle Form, literarische Gattungen in der Saalfastnacht, visuelle Ästhetiken, etc.