Lehrende/r: Prof. Dr. Matthias Koßler; apl. Prof. Dr. Günter Kruck
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: OS Hegel
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 1 | 40
Inhalt: Die heutige Psychologie als empirische Wissenschaft vom Erleben und Verhalten des Menschen besteht aus ganz unterschiedlichen Teilgebieten etwa von der Organisationspsychologie bis zur biologischen Psychologie und von der Sportpsychologie bis zur Klinischen Psychologie und der Psychotherapie. Der deutsche Begriff Psychologie erscheint erstmals in den Schriften des Philosophen und Universalgelehrten Christian Wolff (1679–1754), der eine empirische, induktive oder beschreibende Darstellung der Psychologie von einer rationalen, deduktiven oder erklärenden Darstellung der Psychologie unterschied. Der eine Strang der Psychologie geht dabei von der Erfahrung aus, der andere Strang von der Erkenntnis des Wesens bzw. der Natur der Seele. Hegel greift in seiner Psychologie vor allem auf Christian Wolff zurück, verändert dessen Konzeption allerdings in seinem Sinn: Die Psychologie vereint nämlich das Wissen um die Wahrheit der Seele mit dem Wissen des Bewusstseins, so dass die Bestimmungen beider als eigene Bestimmungen des Geistes gewusst werden. Deshalb betrachtet die Psychologie die unterschiedlichen Vermögen oder allgemeinen Tätigkeitsweisen des Geistes wie etwa ‚anschauen, vorstellen, erinnern‘ etc. und deren praktische Realisierungen als Formen des freien Geistes. Im Seminar wird diese Entwicklung des Hegelschen Gedankengangs durch die eingehende Lektüre der Texte der dritten Ausgabe der Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften nachvollzogen.
Empfohlene Literatur: Hermann Drüe, Psychologie aus dem Begriff Hegels Persönlichkeitstheorie, Berlin / New York 1976. Hermann Drüe u. a., Hegels »Enzyklopädie der Wissenschaften« (1830). Ein Kommentar zum Systemgrundriß, Frankfurt am Main 2000.
