Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Stephan Leopold
Veranstaltungsart: Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan: S KW Spanisch
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 5,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 1 | 15
Voraussetzungen / Organisatorisches: Eine aktive Mitarbeit in Form von Themenpräsentationen ist Teilnahmebedingung.
Inhalt: Das Diktum, wonach Werbung Kunst sei, scheint sich in dem Maße zu bestätigen, wie die Kunst selbst von der Werbung immer ununterscheidbarer wird. Louis Vuitton-Clips scheinen der Filmgeschichte entsprungen, James Bond wirbt für Mode und Autos, und wie bei den Pariser Modenschauen ist die Grenze zwischen Kunst und Werbung ohnehin schwer zu bestimmen. Warum aber bedient sich die Werbung immer mehr bei der Kunst, zumal zu einer Zeit, wo die Kunst selbst längst an Verbindlichkeit eingebüßt hat? Was will Werbung eigentlich? Und vor allem: Welche Begehrensmuster aktiviert sie? Es gibt Werbung, die gerade dadurch global zu funktionieren scheint, daß sie sich in die Tradition einschreibt und für Parfüms mit Opern wirbt, die kaum noch jemand wirklich kennt. Aber Werbung hat auch einen lokalen, je kulturspezifischen Aspekt; denn in der franko- bzw. hispanophonen Welt – unsere beiden Forschungsfelder – werden dieselben Produkte eben nicht immer gleich beworben. Was sagt uns also Werbung über Selbstentwürfe? Welche Sehnsuchtsbilder vermitteln Reisebroschüren, Hotelportale oder Discountsupermärkte? Was will und kann inklusive Werbung? In unserem Seminar wollen wir uns der Werbung in ihrem breiten Spektrum widmen und dabei immer die Sogkraft einer globalisierten Ästhetik mit den je lokalen Ausformungen vergleichen. Dabei wird es nicht zuletzt darum gehen, wie und inwiefern Werbung Identität vermitteln bzw. simulieren kann.