Lehrende/r: Bastian Piejko
Veranstaltungsart: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: 05.150.0008a
Semesterwochenstunden: 1
Unterrichtssprache: Spanisch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 45
Anwesenheitspflicht: Die aktive Teilnahme wird im Semester in Form von schriftlichen Abgaben überprüft.
Inhalt: In seinem Essay El espejo enterrado beschreibt Carlos Fuentes, wie er in den antiken Ruinen von El Tajín einen Orientierungspunkt für den Pluralismus der spanisch-sprachigen Welt gefunden haben will. In den Gräber der archäologischen Stätte entdeckte man Spiegel, deren Funktion es war, den Toten den weiteren Weg zu weisen. Der Mexikaner Fuentes erinnert daran, dass es auch auf der iberischen Halbinsel solche Funde gab und man den Spiegel dort eine ähnliche Aufgabe zuschrieb. Für ihn ist der Spiegel deshalb eine Art Symbol der Reflexionen zwischen den beiden Seiten des Atlantiks: „un espejo que mira de las Américas al Mediterráneo, y del Mediterráneo a las Américas.“ Dieses Prinzip lässt sich auch auf die Literatur übertragen – die spanische Literatur spiegelt sich in der lateinamerikanischen und diese wiederum in der spanischen. In diesem Kurs wollen wir einen Blick auf die hispanische Literaturgeschichte werfen und zugleich nach der Entstehung des Kanons fragen, der dabei im Fokus steht. Nicht also soll eine Literaturgeschichte als Abfolge von Stilen und Formen erzählt werden, sondern Geschichte und Literatur durchdringen einander als zwei aufeinander reagierende Zeichensysteme. Jede Sitzung beinhaltet eine Rahmung des literaturhistorischen Kontextes und eine gemeinsame Lektüre und Besprechung eines exemplarischen Textes.
Empfohlene Literatur: Hans-Jörg Neuschäfer (Hg.), Spanische Literaturgeschichte, Stuttgart/Weimar: Metzler 2011. Michael Rössner (Hg.), Lateinamerikanische Literaturgeschichte, Stuttgart/Weimar: Metzler 2007.