Lehrende/r: Dr. rer. nat. Frank Christian Kersten; Univ. Prof. Dr. Tanja Schirmeister; Collin Zimmer
Veranstaltungsart:
Praktikum
Anzeige im Stundenplan:
Arzneistoffanalytik
Semesterwochenstunden:
8
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | -
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Voraussetzung:
Bestandenes erstes Staatsexamen.
Abgeschlossener praktischer Teil der Lehrveranstaltung Biochemische Untersuchtungsmethoden.
Inhalt:
Ziel der Veranstaltung ist es, die Qualität von Arznei- und Hilfsstoffen zu beurteilen. Hierzu ist es erforderlich, die vom Ph. Eur., DAB, DAC und anderen wichtigen Arzneibüchern vorgeschriebenen Untersuchungsmethoden zu beherrschen sowie sie korrekt durchzuführen und die erhaltenen Resultate kritisch zu beurteilen. Ferner soll die Fähigkeit erlernt werden, analytische Verfahren, Methoden der Gehaltsbestimmung, Fragen zur Stabilität und zur chemischen Reaktivität von Arznei- und Hilfsstoffen anhand der strukturellen Merkmale zu diskutieren und Lösungsvorschläge zu erarbeiten.
Die Veranstaltung gliedert sich in vier Teile:
1) Ausarbeitung eines Arzneistoffdossiers über einen neuen Arzneistoffs
2) Laborarbeit
3) Theoretische Bearbeitung ausgewählter Monographien und Stoffklassen
4) Übung
1) Ausarbeitung eines Arzneistoffdossiers über einen neuen Arzneistoffs
Die Studierenden erstellen in Zweier- oder Dreiergruppen ein vollständiges Arzneistoffdossier, das Angaben zu physiko-chemischen Eigenschaften, Synthese, Nachweis- und Gehaltsbestimmungsmethoden sowie pharmakologische Daten enthält (siehe auch Hinweise im Reader). Das Arzneistoffdosier ist in Wikipedia einzupflegen. Zudem sollen ausgewählte Aspekte im Seminar präsentiert werden (Konfigurationsformel, Freiname, Handelsname, Stereozentren und Chiralitätsbeschreibung, saure und basische Gruppen, pKa-Werte, Synthese, Analytik, pharmakologisches Wirkprofil/Wirkmechanismus). Dauer max. 15 min pro Dosier.
2) Laborarbeit
Im Labor werden bestimmte Aspekte ausgewählter Monographien bearbeitet sowie eine Gehaltsbestimmung validiert. Für nähere Informationen siehe Praktikumshinweise im Reader.
3) Theoretische Bearbeitung ausgewählter Monographien und Stoffklassen
Alle im Praktikumsscript aufgeführten Arzneistoffe sind in folgender Hinsicht zu bearbeiten:
- Prüfung auf Identität (Spektroskopie, wichtige Farbreaktionen, Azididät, Basizität)
- Prüfung auf Reinheit (Stabilitätsfragen, Hydrolyseprodukte)
Gehaltsbestimmung (Theorie der vorgeschriebenen Titration und Diskussion von Alternativmethoden)
- Stabilität (Verhalten gegenüber Säuren, Basen, photochemisches und thermisches Verhalten)
4) Übung
Die Übung ist ein Angebot, den theoretische Teil des Praktikums sowie ausgewählte Aspekte der Arzneibuchanalytik gemeinsam aufzuarbeiten. Diese Übung lebt vom Mitmachen, d.h., dass Themen vergeben werden, die von Studierenden ausgearbeitet und in den Übungszeiten vorgestellt werden. Finden sich keine Freiwillige, die zu dieser Veranstaltung beitragen, findet die Übung nicht statt.
Empfohlene Literatur:
- Europäisches Arzneibuch + Kommentar
- Deutsches Arzneibuch + Kommentar
- Peter Imming, "Arzneibuchanalytik"
- Vorlesung "Organische Reaktivitätsanalytik"
- Eger, Troschütz, Roth: "Arzneistoffanalyse"
Zusätzliche Informationen:
Leistungsnachweis
Am Ende des Semesters findet eine Abschlussklausur statt, die innerhalb von 1,5 Stunden bearbeitet werden muss. Es besteht eine Wiederholungsmöglichkeit pro Semester. Die Klausur gilt als bestanden, wenn mehr als 50% der möglichen Maximalpunktzahl erreicht werden.
Voraussetzung für die Teilnahme ist der erfolgreiche Abschluss des Praktikums, die Präsentation des Arzneistoffdossiers im Seminar sowie dessen schriftliche Ausarbeitung.
Relevanten Stoffinhalte für die Klausur sind:
• Europäisches Arzneibuch und DAB (Enstehung des Arzneibuchs, rechtliche Grundlage, Aufbau, allgemeiner Teil, Aufbau der Monographien, Prüfung auf Identität, Reinheit und Gehalt)
• der theoretischen Bearbeitung aller Arznei- und Hilfsstoffe des Praktikums
(Reaktivität, Stabilität, Identitäts- und Reinheitsprüfungen, Gehaltsbestimmungen;
IR- und NMR-Spektren)
• die Erarbeitung von analytische Verfahren, Methoden der Identität-, Reinheits- und Gehaltsbestimmung, Fragen zur Stabilität und zur chemischen Reaktivität von Arznei- und Hilfsstoffen anhand deren strukturellen Merkmale. Dies kann z.B. an Hand der folgenden Arzneistoffklassen und Stoffgruppen eingeübt werden:
- Opioide
- Sulfonamide (Antidiabetika, Antibiotika)
- Lipidsenker
- Benzodiazepine
- ß-Lactam-Antibiotika
- Lokalanästhetika.
- Steroidhormone
Der Schein wird erteilt, wenn der praktische Teil, die Präsentation des Arzneistoffdossiers sowie die dessen schriftliche Ausarbeitung und die Abschlussklausur erfolgreich absolviert wurden.
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