Lehrende/r: Univ-Prof. Dr. Antje Lobin
Veranstaltungsart:
Vorlesung
Anzeige im Stundenplan:
V.GS.I.
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
2,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
1 | -
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.
Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Leistungsnachweis: gemäß den Studienordnungen
Diese Vorlesung kann insgesamt nur einmal angerechnet werden, also ENTWEDER für die Literaturwissenschaft ODER für die Kulturwissenschaft.
Inhalt:
Italien blickt auf eine lange Tradition sprachnormerischer Aktivitäten zurück, in deren Zentrum die Etablierung und Durchsetzung einer überregional gültigen Sprachform für die mündliche und schriftliche Kommunikation stand und steht. Zur voll funktionalen Nationalsprache konnte sich das Italienische allerdings erst nach der nationalen Einigung Ende des 19. Jh. entwickeln. Die Bedeutung zahlreicher Tendenzen, die im heutigen Sprachgebrauch des Italienischen zu beobachten sind, werden vielfach erst im historischen Zusammenhang klar. In diesem Kontext schreibt Trifone (2009: 39 f.): La ‘liberalizzazione’ linguistica in atto induce a semplificare la sintassi, a ricorrere più spesso al tu […], a sdoganare almeno in parte le ‘parolacce’, ad accogliere nello stesso italiano scritto […] una serie di forme e strutture caratteristiche dell’italiano parlato, in precedenza censurate dalla grammatica normativa […].” In diesem Sinne gewährt der Rückgriff auf die italienische Sprachgeschichte Einblicke in die kulturelle Entwicklung der italienischen Sprachgemeinschaft und trägt zu einem besseren Verständnis gegenwärtiger Sprachstrukturen bei.
Nach einer Erörterung verschiedener Faktoren des Sprachwandels sowie der Behandlung zentraler Meilensteine für die Herausbildung der italienischen Norm (Questione della lingua im 16. und 19. Jahrhundert) wenden wir uns den gegenwärtigen Tendenzen des Italienischen zu und berücksichtigen hierbei z.B. unterschiedliche Formalitätsgrade von Registern wie das italiano colloquiale oder auch Charakteristika des generationsspezifischen Sprachgebrauchs sowie Sprachkontaktphänomene und Ausprägungen des Italienischen in Migrationskontexten.
Empfohlene Literatur:
Arcangeli, Massimo (2005): Lingua e società nell’era globale, Roma, Meltemi.
Berretta, Monica (1988): „Italienisch: Varietätenlinguistik des Italienischen“, in: Holtus, Günter et al. (eds.): Lexikon der Romanistischen Linguistik, IV, Tübingen, Niemeyer, 762-774.
Reutner, Ursula / Schwarze, Sabine (2011): Geschichte der italienischen Sprache. Eine Einführung, Tübingen, Gunter Narr.
Serianni, Luca / Trifone, Pietro (a cura di) (1993 / 1994): Storia della lingua italiana, vol. 1: I luoghi della codificazione, vol. 2: Scritto e parlato, vol. 3: Le altre lingue, Torino, Einaudi.
Berruto, Gaetano (22015): Sociolinguistica dell’italiano contemporaneo, Rom, Carocci.
Bonomi, Ilaria / Morgana, Silvia (22016) (eds.): La lingua italiana e i mass media, Roma, Carocci.
Koch, Peter / Oesterreicher, Wulf (22011): Gesprochene Sprache in der Romania: Französisch, Italienisch, Spanisch, Tübingen, Niemeyer.
Lubello, Sergio (ed.) (2016): Manuale di linguistica italiana, Berlin / Boston, De Gruyter.
Serianni, Luca / Antonelli, Giuseppe (2011): Manuale di linguistica italiana. Storia, attualità, grammatica, Milano / Torino, Mondadori.
Sobrero, Alberto A. (ed.) (1993): Introduzione all’italiano contemporaneo. La variazione e gli usi, Roma, Laterza.
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