Lehrende/r: Dr. Paul Kieron Whitehead
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: REPN
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 20
Anmeldegruppe: REPN
Prioritätsschema: Priorisierung REPN Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinieÜber die Senatsrichtlinie hinaus werden bei der Platzvergabe für diese Veranstaltung Studierende mit höheren Semestern (2, 3, 4, 6, Semester) bevorzugt berücksichtigt.
Kontingentschema: Kontingentierung REPN
Inhalt: Seit den 1980er Jahren fragt eine kulturwissenschaftlich interessierte Literaturwissenschaft nach der Textualität von literarisch und wissenschaftlich repräsentierter ›Geschichte‹, die – wie historisch-materialistische Deutungsperspektiven aufgezeigt haben – unter anderem mit sozialer Energie versehen ist. Vielfach werden Geschichtsbilder durch fiktive Texte vorstrukturiert, modelliert, modifiziert und (weiter)tradiert, wobei das Begriffspaar ›Identität‹ und ›Erinnerung‹ diskursgeschichtlich als zentral anzusehen ist. Vor allem deutschsprachige Texte haben immer wieder die (vermeintliche) ›Undarstellbarkeit‹ singulärer historischer Ereignisse wie der Shoah thematisiert. In unserem Seminar werden wir uns – in umgekehrter Intention – mit konkreten literarästhetischen Darstellungsmodi von Zeitgeschichte auseinandersetzen. Dabei befassen wir uns mit aktuellen Forschungspositionen, die postkatastrophische Erfahrungshorizonte in literarischen Werken ausloten, wobei die folgende Begebenheiten als Leitfaden dienen sollen: die Mittäterschaft im Faschismus, das Münchner Olympia-Attentat vom 5./6. September 1972, der Deutsche Herbst 1977 sowie die Terroranschläge am 11. September 2001. Gemeinsam werden wir Erzähltexte von bedeutenden Schriftstellerinnen und Schriftstellern der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur untersuchen. Die genaue Seminargrundlage wird in der ersten Sitzung besprochen.
Empfohlene Literatur: Daniel Fulda/Silvia Serena Tschopp (Hgg.): Literatur und Geschichte. Ein Kompendium zu ihrem Verhältnis von der Aufklärung bis zur Gegenwart. Berlin, New York 2002.