01.086.760 Die Erzelternerzählungen (Gen (11) 12-36)

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Thomas Hieke

Veranstaltungsart: Vorlesung

Anzeige im Stundenplan: AT_V_Erzeltern

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Vorlesung ist für fortgeschrittene Studierende aller Studiengänge der Katholischen Theologie (auch der Evangelischen Theologie) geeignet.
Anrechenbar ist sie in folgenden Studiengängen:


  • Modul 16 (Mag.Theol.): Vertiefende Vorlesung I
  • Modul B8 (M16) (Beifach Theologie): Vertiefende Vorlesung I
  • Modul K9 (Kernfach Theologie): Wahlmöglichkeit für das Profilmodul theologische Spezialisierung

Voraussetzungen sind der Besuch der Einleitungsvorlesungen in das Alte Testament (B.Ed.: M1 und M7; MagTheol/Beifach/Kernfach: M1) und die erfolgreiche Teilnahme an einem Proseminar Einführung in die Methoden bibelwissenschaftlicher Exegese (M1).
Vorlesungsmaterialien werden in der Lernplattform LMS/Moodle bereitgestellt (https://lms.uni-mainz.de). Die Vorlesung wird in Präsenz stattfinden. Fragen können in entsprechenden Foren auf der Lernplattform gestellt werden (oder direkt an thieke@uni-mainz.de).

Inhalt:
Umbenennungen haben immer auch programmatischen Charakter: Abram wird in Abraham, Sarai in Sara, Jakob in Israel umbenannt – und die so bekannten „Patriarchengeschichten“ in „Erzelternerzählungen“ (Irmtraud Fischer). Letztere Umbenennung ist der Erkenntnis geschuldet, dass in diesen Geschichten vor allem auch die Frauen entscheidende Impulse für den Handlungsverlauf geben und ihre Rolle daher mindestens ebenso wichtig ist wie die der Männer, deren Generationenfolge die Erzählungen strukturiert. Mit diesen Geschichten erzählt das Volk Israel seine Anfänge – daher muss es wohl um mehr gehen als um alte Familiensagas. Hier werden Identitäten grundgelegt und menschliche Erfahrungen mit Gott und seinem Wirken in der Geschichte reflektiert. Man muss die Texte genau lesen, um ihr fein gesponnenes „Textil“, ihren inneren Zusammenhang und ihre Logik zu erfassen. Dazu will die Vorlesung anleiten. – Die Geschichten aus der Genesis werden auf vielfache Weise rezipiert, in Kunst und Musik, in Kinderbibeln, Lehrplänen und Religionsbüchern. Die Hörerinnen und Hörer sind eingeladen, solche Beispiele der Rezeption mitzubringen, um diese nach der Erarbeitung des biblischen Textes einer kritischen Prüfung zu unterziehen.

Empfohlene Literatur:


  • Fischer, Irmtraud, Die Erzeltern Israels (BZAW 222), Berlin/New York 1994.
  • Fischer, Irmtraud, Kurzkommentierung von Gen 10–36, in: Dohmen, Christoph (Hg.), Die Bibel. Einheitsübersetzung. Kommentierte Studienausgabe. Stuttgarter Altes Testament, Stuttgart 2017, 27–79.
  • Fischer, Irmtraud, Gottesstreiterinnen: Biblische Erzählungen über die Anfänge Israels, 4. Auflage, Stuttgart 2013.
  • Hensel, Benedikt, Die Vertauschung des Erstgeburtssegens in der Genesis. Eine Analyse der narrativ-theologischen Grundstruktur des ersten Buches der Tora (BZAW 423), Berlin/New York 2011.
  • Hieke, Thomas, Die Genealogien der Genesis (HBS 39), Freiburg i.Br. 2003.
  • Hieke, Thomas, Genealogie als Mittel der Geschichtsdarstellung in der Tora und die Rolle der Frauen im genealogischen System, in: Fischer, Irmtraud et al. (Hg.), Hebräische Bibel – Altes Testament. Tora (Die Bibel und die Frauen 1,1), Stuttgart 2009, 149–185.
  • Jacob, Benno, Das erste Buch der Tora: Genesis, Berlin 1934.
  • Seebass, Horst, Genesis, Neukirchen-Vluyn 1996–2000.
  • Steins, Georg, Die „Bindung Isaaks“ im Kanon (Gen 22). Grundlagen und Programm einer kanonisch-intertextuellen Lektüre (HBS 20), Freiburg i.Br. 1999.
  • Willi-Plein, Ina, Das Buch Genesis Kapitel 12–50, NSK-AT 1/2, Stuttgart 2011.

 
Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet, www.wibilex.de (diverse Artikel).
 

Zusätzliche Informationen:
Allgemeine Lernziele der gesamten Lehrveranstaltung
 


  1. Die Studierenden können den Erzählverlauf der Erzelternerzählungen (Gen [11]12–36) anhand textinterner Zusammenhänge wiedergeben.
  2. Die Studierenden können die ästhetische Dimension des Textes und rhetorische und literarische Stilmittel beschreiben. Sie können intertextuelle Bezugssignale und die literarischen Besonderheiten interpretatorisch auswerten.
  3. Die Studierenden sind in der Lage, eine literarische und theologische Deutung der jeweiligen Stelle in ihrem Kontext zu entwickeln
  4. und können Anknüpfungspunkte für heutige Diskurse aufzeigen.

Digitale Lehre:
s.o. unter "Voraussetzungen / Organisatorisches"

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Do, 18. Apr. 2024 12:15 13:45 00 301 T5 Univ.-Prof. Dr. Thomas Hieke
2 Do, 25. Apr. 2024 12:15 13:45 00 301 T5 Univ.-Prof. Dr. Thomas Hieke
3 Do, 2. Mai 2024 12:15 13:45 00 301 T5 Univ.-Prof. Dr. Thomas Hieke
4 Do, 16. Mai 2024 12:15 13:45 00 301 T5 Univ.-Prof. Dr. Thomas Hieke
5 Do, 23. Mai 2024 12:15 13:45 00 301 T5 Univ.-Prof. Dr. Thomas Hieke
6 Do, 6. Jun. 2024 12:15 13:45 00 301 T5 Univ.-Prof. Dr. Thomas Hieke
7 Do, 13. Jun. 2024 12:15 13:45 00 301 T5 Univ.-Prof. Dr. Thomas Hieke
8 Do, 20. Jun. 2024 12:15 13:45 00 301 T5 Univ.-Prof. Dr. Thomas Hieke
9 Do, 27. Jun. 2024 12:15 13:45 00 301 T5 Univ.-Prof. Dr. Thomas Hieke
10 Do, 4. Jul. 2024 12:15 13:45 00 301 T5 Univ.-Prof. Dr. Thomas Hieke
11 Do, 11. Jul. 2024 12:15 13:45 00 301 T5 Univ.-Prof. Dr. Thomas Hieke
12 Do, 18. Jul. 2024 12:15 13:45 00 301 T5 Univ.-Prof. Dr. Thomas Hieke
Übersicht der Kurstermine
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Lehrende/r
Univ.-Prof. Dr. Thomas Hieke