Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Ruben Zimmermann
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: Furcht u. Zittern
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 3,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 3 | 25
Voraussetzungen / Organisatorisches: Proseminar Neues Testament ist Voraussetzung!
Inhalt: Furcht ist ein schwieriges Thema im Christentum. Einerseits ist Ehrfurcht im Angesicht einer Gotteserfahrung eine durchaus angemessene Emotion. Andererseits wurde in der Geschichte des Christentums immer wieder auch die Furcht vor Gott geschürt, um Macht über Gläubige auszuüben. Doch verkürzt die Rede vom „immer nur lieben Gott" nicht die biblische Theologie um wesentliche Elemente? Oder brauchen wir gerade im Angesicht der bedrohten Erdsysteme vielleicht sogar begrenzte Angsterfahrungen, eine „Heuristik der Furcht" wie der Philosoph Hans Jonas das genannt hat, um das Ausmaß der Krise am eigenen Leib erlebend zu erahnen? Gibt es einerseits lähmende und andererseits produktive Furcht? Aber was sind Furcht und Ehrfurcht eigentlich und wie werden sie im NT dargestellt? Um das zu beantworten, werden wir uns im Seminar mit einschlägigen antiken und modernen Emotionstheorien befassen, methodische Zugänge zur Analyse von Emotionen in Texten kennen lernen, zentrale neutestamentlichen Texte (wie z. B. Mt 13,42.50; Mk 5,33; 16,8; 1 Kor 2,3; 2 Kor 7,15) analysieren, etc. Neben der Erarbeitung der Wissensgrundlage wird die Entwicklung einer eigenen Position im Mittelpunkt stehen.