Lehrende/r: Dr. Tim Jegodzinski
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: 11.023.280b
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 3 | 20
Inhalt: Installationskunst wird meist mit dem Versprechen verbunden, ihre Besucher_innen in eine andere Welt zu entführen – eine Welt, in der ganz eigene Spielregeln und Gesetzmäßigkeiten gelten. Künstler_innen verwandeln Räume unter Verwendung aller denkbaren Materialien in begehbare Installationen, die körperlich erlebt und sinnlich erschlossen werden. Dieses Versprechen und nicht zuletzt unser Verständnis von Kunst sehen sich am Beginn des 21. Jahrhunderts einmal mehr vor Herausforderungen gestellt: Auf der einen Seite vergrößert sich die Durchlässigkeit der Grenzen zwischen Kunst und Alltag durch die zunehmende Integration von zum Beispiel lebenden Tieren und Pflanzen, „echten“ Menschen oder auch Wetterphänomenen in Installationen. Auf der anderen Seite werden vor dem Hintergrund eines als krisenhaft empfundenen Zeitalters erneut Forderungen nach einer wie auch immer gearteten (unmittelbaren) gesellschaftlichen Wirksamkeit von Kunst laut. Beides wirft die spannende Frage auf, wie Installationen Kunst bleiben und gleichzeitig gesellschaftliche Verhältnisse (neu-)verhandeln können. Aber auch medienspezifische Debatten werden in Anbetracht der angedeuteten Entwicklungen virulent, etwa ob Installationen zunehmend in Richtung einer Aufführung oder Performance entwickelt werden und daher nach neuen Analyseinstrumentarien verlangen? Im Seminar werden wir uns zunächst Grundlagen von Installationskunst erarbeiten, um uns im zweiten Teil unter anderem den hier vorgestellten Fragestellungen nähern zu können.
Empfohlene Literatur: Einführende Literatur: ?Bishop, Claire: Artificial Hells. London 2012. ?Bishop, Claire: Installation Art. London 2005. ?Fischer-Lichte, Erika: Ästhetik des Performativen. Frankfurt am Main 2004. ?Gronau, Barbara: Theaterinstallationen. Paderborn 2010. ?Wagner, Monika: Das Material der Kunst. München 2002.