Lehrende/r: apl. Prof. Dr. Irene Schütze
Veranstaltungsart: Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan: HS.Kunst..20.Jh.Ggw
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 3,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 3 | 17
Inhalt: Das Seminar befasst mit dem material turn und dem gegenwärtigen Interesse an Textilien in der Kunst. Weben, Sticken, Nähen, Stricken, Häkeln, Klöppeln, Quilten, Knüpfen etc. – die Liste heutiger textiler Praktiken in der Kunst ist lang. Diese Tätigkeiten waren jahrhundertelang vor allem mit weiblichem Handeln verbunden: zur notwendigen Herstellung von Gebrauchstextilien, aber auch als kontemplative ästhetische Tätigkeiten, die auf die Fertigung schmückenden Dekors ausgerichtet waren. Im westlichen Kunstsystem, das lange Zeit männlich dominiert war, hatten solche Praktiken keinen Ort oder wurden marginalisiert wie in der „Weberklasse“ des Bauhauses. Letztere war für Frauen geöffnet, legte die Studentinnen aber auf diese Tätigkeit fest und hielt sie von anderen Werkstattkursen und „männlichen“ Praktiken wie der Metallverarbeitung fern. In unserer heutigen, durch digitale Medien bestimmten Welt erleben handwerklich-materielle Praktiken einen neuen Stellenwert. Oftmals sind diese in der Kunst nun mit feministischen, queeren und dekolonialen Perspektiven und Strategien des Empowerments verbunden. Das Seminar wendet sich Künstler*innen – wie etwa Shannon Alonzo, Ana Teresa Barboza, Shannon Bool, Diedrick Brackens, Dindga McCannon, Hana Miletic, Malgorzata Mirga-Tas, Sarah Zapata – zu, die sich textiler Praktiken bedienen, fragt nach deren Konzeptionen und befasst sich mit den Ästhetiken und inhaltlichen Ausrichtungen ihrer Arbeiten.
Zusätzliche Informationen: Angebot Modul 13.1; Freie Kunst alle Semester; 5 Studierende der Kunstgeschichte