06.FUE.0021 PS IKK: Community Interpreting (BA)

Course offering details

Instructors: Feyza Evrin; Prof. Dr. Bernd Meyer

Event type: Proseminar

Displayed in timetable as: 06.FUE.0021

Hours per week: 2

Credits: 6,0

Language of instruction: German

Min. | Max. participants: 5 | 40

Requirements / organisational issues:
Es wird empfohlen, die Übung sowie die Vorlesung "Einführung Interkulturelle Kommunikation" in demselben Semester (jedoch vor dem Proseminar) zu besuchen.
Prüfungsform: aktive Teilnahme + Hausarbeit
Teilnehmer/innen: BA-Studierende; Austauschstudierende, die dem Regelstudium zugeordnet wurden

Der Leistungsnachweis erfordert neben der aktiven Teilnahme (in Arbeitsgruppen) und Vorbereitung auf die Sitzungen die (Mit-)Gestaltung eines Seminarinputs sowie eine Hausarbeit, die Auseinandersetzung mit wissenschaftlicher Literatur abbildet. Genaue Inhalte und detaillierte Informationen zur Prüfungsleistung werden in der ersten Sitzung besprochen. Zur Vorbereitung auf jede Sitzung ist ein Text als Diskussionsgrundlage zu erarbeiten.
Alle Präsentationen und Unterrichtsmaterialien werden auf der Internetplattform "JGU Reader" (mit JOGU-StINe synchronisiert) hochgeladen. Ein Reader mit allen Texten zum Proseminar wird zu Beginn des Semesters bereitgestellt.

Contents:
In Deutschland leben mehrere Millionen Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Viele von ihnen, im Durchschnitt ca. 25%, beherrschen die deutsche Sprache nur eingeschränkt. Eine Folge ist, dass diese Personen nicht immer in vollem Umfang am öffentlichen Leben teilhaben können und bei ihren Kontakten mit deutschsprachigen Institutionen auf die Hilfe von Mittlerpersonen angewiesen sind, die über bessere Deutschkenntnisse verfügen. Die Praxis dieser Mittler wird auch „Fachdolmetschen“, „Kommunaldolmetschen“, „Medizinisch-soziales Dolmetschen“, „Dialogue Interpreting“, „Community Interpreting“ oder „Public Service Interpreting“ genannt. Jede dieser Benennungen hebt jeweils bestimmte Aspekte der Sache, um die es geht, hervor: den sozialen Zusammenhang (die „community“), den institutionellen Zusammenhang („public service“), den Dolmetschmodus („dialogue“), oder die Unterschiede zum Konferenzdolmetschen („Fachdolmetschen“).

Ein gemeinsames Merkmal ist, dass die Dolmetschtätigkeit in der Regel bilateral und nachzeitig ausgeführt wird und in Settings stattfindet, die durch institutionelle Hintergründe und bestimmte Gesprächskonstellationen geprägt sind, also Beratung, Aufklärung, Betreuung und Behandlung. Häufig sind Angehörige oder Freunde als Mittler tätig, sodass Emotionen und Beziehungsaspekte Einfluss auf den Gesprächsverlauf nehmen. Ein weiterer Punkt sind Wissens- und Machtunterschiede zwischen Klienten und Institutionsvertretern. Charakteristisch ist außerdem, dass die Mittlerdienste oftmals von Personen geleistet werden, die dafür nicht speziell qualifiziert sind – selbst wenn qualifizierte Dienste verfügbar sind, wie etwa in der Schweiz oder in Schweden.

In diesem Proseminar werden die sozialen Hintergründe und die kommunikativen Anforderungen dieser Dolmetschkonstellationen untersucht. Anhand von ausgewählten Fachartikeln werden wir uns einen genauen Überblick über folgende Themen und Fragen verschaffen:

– Stand der Forschung zu den Besonderheiten des Community Interpreting
– Charakteristika der institutionellen Kommunikation in den Einsatzbereichen (medizinische, soziale, juristische)
– turn-taking und Gesprächskoordination
– Aus- und Fortbildungskonzepte in Deutschland und anderen Ländern
– Fortbildungsmethoden
– Professionalisierung

Die Studierenden sollen im Verlauf der Veranstaltung eine spezifische Fragestellung zu diesen oder anderen Themen aus dem Bereich des Community Interpreting entwickeln und ihre Auseinandersetzung mit Texten und Daten in einer Hausarbeit darlegen.

Recommended reading list:


  • Antonini, Rachel (2010). „Natural Translator and interpreter.“ In: Yves Gambier, Luc van Doorslaer [eds.]: Handbook of Translation Studies. Amsterdam: John Benjamins, II: 102-103.
  • Becker-Mrotzek, Michael (2001). „Gespräche in Ämtern und Behörden.“ In: Klaus Brinker, Gerd Antos; Wolfgang Heinemann, Sven F. Sager [hg.]: Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft. Bd. 16: Text- und Gesprächslinguistik. Berlin: de Gruyter, 1505-1525.
  • Grbic, Nadja & Pöllabauer, Sonja (2008): Kommunaldolmetschen/Community Interpreting. Probleme – Perspektiven – Potenziale. Berlin: Frank & Time.
  • Hale, Sandra (2007). Community Interpreting. Basingstoke: Palgrave Macmillan.
  • Knapp-Potthoff, Annelie & Knapp, Karlfried (1985). „Sprachmittlertätigkeit in der interkulturellen Kommunikation.“ In: Jochen Rehbein [hg.]: Interkulturelle Kommunikation. Tübingen: Gunter Narr, 450-463.
  • Meyer, Bernd (2002): „Untersuchungen zu Aufgaben interkulturellen Mittelns.“ In: Sylvia Kalina & Joanna Best (Hg.): Übersetzen und Dolmetschen in Praxis und Lehre. Eine Orientierungshilfe. Tübingen: UTB, 51-59.
  • Meyer, Bernd; Bührig, Kristin; Kliche, Ortrun & Pawlack, Birte (2010): „Nurses as interpreters? Aspects of interpreter training for bilingual medical employees.“ In: Bernd Meyer, Birgit Apfelbaum [eds.]: Multilingualism at work. From policies to practices in public, medical, and business settings. Amsterdam: John Benjamins, 163-184.
  • Pöchhacker, Franz (2000a): Dolmetschen. Konzeptuelle Grundlagen und deskriptive Untersuchungen. Tübingen: Stauffenburg.
  • Pöchhacker, Franz (2000b): „Language barriers in Vienna hospitals.” Ethnicity and Health 5(2): 113-119.
  • Pöllabauer, Sonja (2005): "I don't understand your English, Miss". Dolmetschen bei Asylanhörungen. Tübingen: Narr.
  • ten Thije, Jan D. & Astrid Porila (2007). „Ämter und Behörden.“ In: Jürgen Straub, Arne Weidemann, Doris Wiedemann [hg.]: Handbuch interkulturelle Kommunikation und Kompetenz. Grundbegriffe - Theorien – Anwendungsfelder. Stuttgart: J.B. Metzler 687-699.

Appointments
Date From To Room Instructors
1 Wed, 21. Oct. 2015 13:00 14:30 N.103 Hörsaal Feyza Evrin; Prof. Dr. Bernd Meyer
2 Wed, 28. Oct. 2015 13:00 14:30 N.103 Hörsaal Feyza Evrin; Prof. Dr. Bernd Meyer
3 Wed, 4. Nov. 2015 13:00 14:30 N.103 Hörsaal Feyza Evrin; Prof. Dr. Bernd Meyer
4 Wed, 11. Nov. 2015 13:00 14:30 N.103 Hörsaal Feyza Evrin; Prof. Dr. Bernd Meyer
5 Wed, 18. Nov. 2015 13:00 14:30 N.106 StufenhörsaalN.103 Hörsaal Feyza Evrin; Prof. Dr. Bernd Meyer
6 Wed, 25. Nov. 2015 13:00 14:30 N.103 Hörsaal Feyza Evrin; Prof. Dr. Bernd Meyer
7 Wed, 2. Dec. 2015 13:00 14:30 N.106 StufenhörsaalN.103 Hörsaal Feyza Evrin; Prof. Dr. Bernd Meyer
8 Wed, 9. Dec. 2015 13:00 14:30 N.103 Hörsaal Feyza Evrin; Prof. Dr. Bernd Meyer
9 Wed, 16. Dec. 2015 13:00 14:30 N.106 StufenhörsaalN.103 Hörsaal Feyza Evrin; Prof. Dr. Bernd Meyer
10 Wed, 6. Jan. 2016 13:00 14:30 N.103 Hörsaal Feyza Evrin; Prof. Dr. Bernd Meyer
11 Wed, 13. Jan. 2016 13:00 14:30 N.103 Hörsaal Feyza Evrin; Prof. Dr. Bernd Meyer
12 Wed, 20. Jan. 2016 13:00 14:30 N.103 Hörsaal Feyza Evrin; Prof. Dr. Bernd Meyer
13 Wed, 27. Jan. 2016 13:00 14:30 N.103 Hörsaal Feyza Evrin; Prof. Dr. Bernd Meyer
14 Wed, 3. Feb. 2016 13:00 14:30 N.103 Hörsaal Feyza Evrin; Prof. Dr. Bernd Meyer
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Instructors
Prof. Dr. Bernd Meyer
Feyza Evrin