HS. Theatergeschichte

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Dr. Julia Pfahl

Veranstaltungsart: Hauptseminar

Anzeige im Stundenplan:

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -

Inhalt:
„Ich will kein Theater“
Facetten des Postdramatischen: Das Theater von Elfriede Jelinek

„Das Werk, das ich heute loben will, ist fast unerträglich; aber es ist groß und notwendig“ – so charakterisiert Ivan Nagel Elfriede Jelineks Schreiben in seiner Laudatio anlässlich der Verleihung des Büchner-Preises. Elfriede Jelinek – die große Manipulatorin, die Sprachzerstörerin, Wüterin gegen Innerlichkeit, gegen trivialisierte Mythen von Natur, Heimat, Seele, eine Dramatikerin gegen das Theater.
Ihre Texte gelten als schwierig und hermetisch, als Autorin ist sie– auch nach der Verleihung des Literaturnobelpreises 2004 – umstritten und ihr literarisches Schaffen wird vor allem als Provokation wahrgenommen: Inhaltlich, weil ihre Texte unablässig das zu thematisieren versuchen, was besonders in Jelineks Heimat Österreich bewusst unter den Teppich gekehrt, tabuisiert und mit Schweigen belegt wird, nämlich die Aufarbeitung von Geschichte und die Thematisierung gesellschaftlicher und politischer Missstände; formalästhetisch, weil ihr Schreiben jegliche Form von Narrativität hinter sich lässt, zwischen Sprachkunst und Sprachkritik oszilliert und in allen Genres die formalen Grenzen der jeweiligen Gattung zu sprengen scheint.
Als Dramatikerin setzt sich Elfriede Jelinek in ihren Stücken und theoretischen Texten wie kaum ein anderer Autor der Gegenwart mit den szenischen und rhetorischen Grundvoraussetzungen von Theater auseinander. Im freien Experiment mit der Form, mit intertextuellen Bezügen und Zitaten funktionieren ihre Texte vor allem als Versuchsanordnungen.
Neben der Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Facetten ihres (post)dramatischen Schreibens sollen sowohl exemplarische Inszenierungen der wichtigsten Stücke Jelineks Gegenstand des Seminars sein, als wir auch, in einer theoretischen Perspektive, die Auseinandersetzung der Autorin mit dem Theater reflektieren wollen. Wie sind ihre Texte zu kategorisieren, wie zu beschreiben und zu analysieren? Lassen sich in ihrem Werk bestimmte ästhetische Phasen unterscheiden? Wie können diese in Bezug zu vergleichbaren ästhetischen Versuchen des Postdramatischen gesetzt werden?



Empfohlene Literatur:
Zur Einführung:
Mayer, Verena/Koberg, Roland (2006): Elfriede Jelinek. Ein Portrait. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
Lücke, Bärbel (2008): Elfriede Jelinek. München: Fink (UTB)
Lehmann, Hans-Thies (1999): Postdramatisches Theater. Frankfurt am Main: Verlag der Autoren.


Zusätzliche Informationen:
Veranstaltungsort: Forum, Eingang Becherweg 4, Hörsaal 13

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Do, 5. Nov. 2009 12:15 13:45 01 716 HS 13 Dr. Julia Pfahl
2 Do, 12. Nov. 2009 12:15 13:45 01 716 HS 13 Dr. Julia Pfahl
3 Do, 19. Nov. 2009 12:15 13:45 01 716 HS 13 Dr. Julia Pfahl
4 Do, 26. Nov. 2009 12:15 13:45 01 716 HS 13 Dr. Julia Pfahl
5 Do, 3. Dez. 2009 12:15 13:45 01 716 HS 13 Dr. Julia Pfahl
6 Do, 10. Dez. 2009 12:15 13:45 01 716 HS 13 Dr. Julia Pfahl
7 Do, 17. Dez. 2009 12:15 13:45 01 716 HS 13 Dr. Julia Pfahl
8 Do, 7. Jan. 2010 12:15 13:45 01 716 HS 13 Dr. Julia Pfahl
9 Do, 14. Jan. 2010 12:15 13:45 01 716 HS 13 Dr. Julia Pfahl
10 Do, 21. Jan. 2010 12:15 13:45 01 716 HS 13 Dr. Julia Pfahl
11 Do, 28. Jan. 2010 12:15 13:45 01 716 HS 13 Dr. Julia Pfahl
12 Do, 4. Feb. 2010 12:15 13:45 01 716 HS 13 Dr. Julia Pfahl
13 Do, 11. Feb. 2010 12:15 13:45 01 716 HS 13 Dr. Julia Pfahl
Übersicht der Kurstermine
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Lehrende/r
Dr. Julia Pfahl