Lehrende/r: apl. Prof. Dr. Klaus-Peter Todt; Dr. Matthias Vollet
Veranstaltungsart:
Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan:
HS Ewigkeit der Welt
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
1 | 65
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Abgeschlossenes Grundstudium in Philosophie oder Geschichte (Byzantinistik); Lateinkenntnisse
Inhalt:
Die Ewigkeit der Welt in der Geistes- und Religionsgeschichte des Mittelalters
Seit der klassischen griechischen Philosophie (Platon, Aristoteles) gibt es eine Kontroverse darüber, ob die Welt geschaffen oder ewig ist. Im Zuge der Auseinandersetzung von Philosophie und Religion ist diese Diskussion nicht allein akademischer Natur, sondern rührt an die Wurzel des Selbstverständnisses des Menschen als Teil der Welt bzw. Geschöpf Gottes.
Das Seminar behandelt wichtige Stationen und Positionen dieses Streits in der klassischen griechischen, der islamischen und jüdischen, der westlich-lateinischen wie auch der byzantinische Geistesgeschichte. Im Einzelnen werden behandelt: Platon, Aristoteles, Philon von Alexandrien, Basileios von Kaisareia, Pseudo-Justin, Proklos, Johannes Philoponos, Avicenna, Al Ghazali, Averroes, Moses Maimonides, Albertus Magnus, Thomas von Aquin, Boethius von Dakien, Siger von Brabant, Johannes Italos, Anna Komnene, Theophanes von Nikaia, Georgios Trapezuntios, Kardinal Bessarion.
Empfohlene Literatur:
Reader mit Quellentexten wird vorbereitet (Ilias).
Zur Vorbereitung sei empfohlen:
E. Behler, Die Ewigkeit der Welt. Problemgeschichtliche Untersuchungen zu den Kontroversen um Weltanfang und Weltunendlichkeit im Mittelalter, I. Die Problemstellung in der arabischen und jüdischen Philosophie des Mittelalters. München und Paderborn 1965; - Bonaventura, Thomas von Aquin, Boethius von Dacien, Über die Ewigkeit der Welt. Mit einer Einleitung von Rolf Schönberger. Übersetzung und Anmerkungen von Peter Nickl. Frankfurt/Main 2000; - Richard C. Dales et alii, Medieval Latin Texts on the Eternity of the World (Brill´s Studies in Intellectual History 18). Leiden 1991; - Johannes Philoponos, De aeternitate mundi/Über die Ewigkeit der Welt. Übersetzt und eingeleitet von Clemens Scholten, I-II (Fontes Christiani 64/1+2). Turnhout 2009 (umfangreiche Einleitung mit umfassender Bibliographie); - Gerhard May, Schöpfung aus dem Nichts. Die Entstehung der Lehre von der creatio ex nihilo (Arbeiten zur Kirchengeschichte 48). Berlin und New York 1978; - Clemens Scholten, Antike Naturphilosophie und christliche Kosmologie in der Schrift De opificio mundi des Johannes Philoponos (Patristische Texte und Studien 45). Berlin und New York 1996.
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