Lehrende/r: Jun.-Prof. Dr. Elke Wagner
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: S Mediendebatten
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 6,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Kontingentschema: Diplom/Magister
Voraussetzungen / Organisatorisches: Magister: "Allgemeine Soziologie" Diplom: "Allgemeine Soziologie" oder "Wahlpflichtveranstaltung in Soziologie"
Inhalt: Häufig wird die Etablierung neuer medialer Formate von einerseits euphorischen andererseits pessimistischen Einschätzungen begleitet. Der Film wurde etwa in der Kinodebatte einerseits als „Kinoseuche“ (Roland) abqualifiziert, andererseits als „die siebente Kunst“ glorifiziert (Feyerabend). Das Radio motivierte Bertolt Brecht zur Abfassung seiner utopisch aufgeladenen Radiotheorie. Das Fernsehen wurde von Neil Postman als zersetzendes Moment der Demokratie kritisiert. Und das Internet motiviert die einen dazu, das verheißungsvolle Zeitalter der Cyberdemokratie anbrechen zu sehen, während die anderen sich um online-süchtige Jugendliche und das Ende der Prviatsphäre sorgen. Anhand von Medien-Debatten wird sichtbar, dass (neue) Medien Gesellschaften offenbar mit einem Sinnüberschuss konfrontieren, den sie erst langsam verarbeiten müssen. Bisherige Selbstverständlichkeiten werden durch (neue) Medien alternativ aufeinander bezogen und auf neuartige Weise sichtbar gemacht. Was durch (neue) Medien möglich wird, scheint deshalb oftmals wie ein Schock oder wie ein Befreiungsschlag zu wirken. Diese Reaktionen äußern sich dann in entweder kulturpessimistischen Debatten oder Medienutopien. Der Kurs setzt sich zum Ziel anhand der Diskussion und Analyse unterschiedlicher Mediendebatten und Beiträge aus der Medientheorie herauszuarbeiten, welche neuen Praxisformen durch neuartige Medien für möglich gehalten, befürchtet oder herbeigesehnt wurden und werden. Vor diesem Hintergrund wird es schließlich darum gehen zu diskutieren, inwieweit (neue) Medien zur Veränderung von Sozialordnungen beitragen.
Empfohlene Literatur: Albert Kümmel/Leander Scholz/Eckhard Schumacher (Hg.) (2004): Einführung in die Geschichte der Medien, Paderborn: UTB/Fink.