Lehrende/r: Markus Reinbold
Veranstaltungsart:
Proseminar
Anzeige im Stundenplan:
PS.Gesch.Didaktik
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
3 | 25
Anmeldegruppe: SOSE11 PS GD
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.
Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches:
B.Ed.: Das Proseminar Geschichtsdidaktik ist inhaltlich mit der Vorlesung des Moduls Geschichtsdidaktik verbunden; die Inhalte beider Veranstaltungen werden in der Modulprüfung gemeinsam geprüft. Beide Veranstaltungen werden nur im Sommersemester angeboten; bitte berücksichtigen Sie dies bei Ihrer Semesterplanung!
Inhalt:
Lange Zeit war angesichts der Gräueltaten des Dritten Reiches der Blick auf die deutschen Opfer des Zweiten Weltkrieges problematisch. Die aktuelle Kontroverse um das "Zentrum gegen Vertreibungen" in Berlin und seine Ausrichtung belegt, wie virulent dieses Thema ist. In den vergangenen Jahren ist allerdings eine Debatte über die Art und Weise initiiert worden, wie das Schicksal Millionen Deutscher, die während und nach dem Zweiten Weltkrieg ausgebombt oder vertrieben wurden, in eine angemessene Erinnerungskultur integriert werden kann. Am Beispiel der Themen "Alliierter Bombenkrieg" und "Flucht und Verteibung nach dem Zweiten Weltkrieg" soll diese Frage beleuchtet werden. Exemplarisch wird dabei die Bedeutung des Geschichtsbewusstseins als einer zentralen Kategorie der Geschichtsdidaktik gezeigt, so dass am Ende auch die Frage nach der Eignung der beiden Themen für den Geschichtsunterricht erörtert wird. Die Vermittlung bestimmter Geschichtsbilder durch verschiedene Institutionen und Medien wird ebenfalls analysiert.
Empfohlene Literatur:
Die Teilnehmer des Proseminars werden gebeten, sich zur Vorbereitung auf die erste Sitzung mit der Definition der Kategorie „Geschichtsbewusstsein“ zu beschäftigen. Einen kurzen, aber intensiven Überblick gibt Michael Sauer: Geschichtsbewusstsein, in: Ders., Geschichte unterrichten. Eine Einführung in die Didaktik und Methodik. 7. Aufl. Seelze-Velber (Klett-Kallmeyer) 2008, S. 9-17.
Zusätzliche Informationen:
Ein Reader mit Auszügen einschlägiger Publikationen (zum alliierten Bombenkrieg etwa Richard Overy: Die Wurzeln des Sieges, 2000, Jörg Friedrich: Der Brand, 2002, A.C. Grayling: Die toten Städte, 2007, Frederick Taylor: Dresden, 13. Februar 1945, 2008 und die literarische Darstellung bei Gert Ledig, Kurt Vonnegut, Thomas Pynchon, Gisela Elsner); zu Flucht und Vertreibung z.B. Sabine Bode: Die vergessene Generation, 2004, Andreas Kossert: Kalte Heimat, 2008, Hilke Lorenz, Heimat aus dem Koffer, 2009, sowie literarische Darstellungen bei Günter Grass und Reinhard Jirgl) aus der historischen Forschung, literarischen Werken und Presseartikeln wird zu Beginn des Seminars zum Selbstkostenpreis zur Verfügung gestellt. Er beinhaltet eingangs auch Auszüge aus theoretischen Texten, etwa von Harald Weinrich: Lethe. Kunst und Kritik des Vergessens, 1995, Harald Welzer: Das kommunikative Gedächtnis. Eine Theorie der Erinnerung, 2005, Jörn Rüsen: Historische Orientierung, 2008.
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