Lehrende/r: Heiko Brendel
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: Üb.NG.Montenegro
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 1 | 25
Anmeldegruppe: WS 11-12 Üb NG
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches: B.A. Geschichte, M.A., M.Ed., Aufbaumodul: Diese Übung ist Teil des Aufbaumoduls Neuzeit. (B.A.: Dieses Aufbaumodul setzt den erfolgreichen Besuch des Basismoduls Neueste Geschichte voraus.) Die Übung ist unbenotet; vorausgesetzt wird eine aktive Teilnahme an der Übung. Staatsexamen/Magister: Studierende der alten Studiengänge können einen benoteten Schein erwerben. B.A. Geschichte: Diese Übung ist Bestandteil des Moduls 5 (Neueste Geschichte). Die Übung ist unbenotet; vorausgesetzt wird eine aktive Teilnahme an der Übung.
Inhalt: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war »Montenegro« ein Synonym für den »unzivilisierten« und »rückständigen« Balkan. Als ein k. u. k. Militärattaché in die nur fünftausend Einwohner zählende montenegrinische Hauptstadt Cetinje entsandt werden sollte, meldete sich für den Posten kein Freiwilliger: »Kein einziger im flaschengrünen Rock wollte sich, ›in die Wüste schicken lassen‹, keiner nach Montenegro«. Das kleine Königreich in den unwegsamen Dinarischen Alpen eröffnete 1912 die Kampfhandlungen des Ersten Balkankrieges, in dessen Folge es sein Staatgebiet erheblich vergrößern konnte, jedoch die Unabhängigkeit Albaniens akzeptieren musste. Im Ersten Weltkrieg erklärte Montenegro 1914 als Verbündeter Serbiens dem benachbarten Habsburgerreich den Krieg. Anfang 1916 marschierten österreichisch-ungarische Truppen ein, König Nikolaus floh ins französische Exil. Friedensverhandlungen scheiterten, die Besatzungstruppen richteten ein Militärgeneralgouvernement ein und kontrollierten das Land bis Kriegsende. Nach der Niederlage der Mittelmächte wurde das Königreich Montenegro nicht wiederhergestellt, vielmehr wurde es von serbischen Einheiten besetzt und ging im Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen auf. In der Übung werden anhand ausgewählter wissenschaftlicher und belletristischer Texte sowie zeitgenössischer Quellen diese letzten Jahre des Königreichs Montenegro nachgezeichnet. Ein Fokus wird auf die Rolle der Großmächte in der »Shkodrakrise« sowie beim Verlust der Eigenstaatlichkeit gelegt, auch die österreichisch-ungarische Besatzungszeit wird ausführlich betrachtet werden.
Empfohlene Literatur: Boeckh, Katrin (1996): Von den Balkankriegen zum Ersten Weltkrieg : Kleinstaatenpolitik und ethnische Selbstbestimmung auf dem Balkan. München: Oldenbourg (Südosteuropäische Arbeiten, Bd. 97). Pavlović, Srđa (2008): Balkan Anschluss : The annexation of Montenegro and the creation of the common South Slavic state. West Lafayette: Purdue University Press. Roberts, Elizabeth (2007): Realm of the black mountain : A history of Montenegro. London: Hurst. Treadway, John David (1983): The falcon and the eagle : Montenegro and Austria-Hungary, 1908–1914. West Lafayette: Purdue University Press.
