Lehrende/r: Heiko Brendel
Veranstaltungsart:
Proseminar
Anzeige im Stundenplan:
PS.FNZ.Tobago
Semesterwochenstunden:
3
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
1 | 29
Anmeldegruppe: PS FN SoSe 2012
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.
Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Staatsexamen oder Magisterstudiengang: Kenntnisse einer modernen Fremdsprache (nachgewiesen in einer Quellenlektüre oder einer entsprechenden Sprachklausur des Historischen Seminars).
B.A. oder B.Ed.: Erfolgreich abgeschlossenes Basismodul 01: Einführung. Sollten Sie alle Veranstaltungen aus Modul 1 besucht, jedoch noch nicht alle Prüfungen bestanden haben, dann können Sie unter Vorbehalt zu dieser Lehrveranstaltung zugelassen werden; sollten Sie eine der Prüfungsleistungen aus Modul 1 endgültig nicht bestanden haben, wird Ihre Anmeldung, auch eine bestätigte Anmeldung, rückwirkend unwirksam, und Sie verlieren Ihren Anspruch auf den Seminarplatz.
Das Proseminar in Neuerer Geschichte wird in ausreichender Zahl nur im Sommersemester angeboten. Bitte beachten Sie dies bei Ihrer Semesterplanung!
Inhalt:
Die Frühe Neuzeit war das Zeitalter des kolonialen Ausgreifens Portugals, Spaniens, der Niederlande, Englands, Frankreichs und Russlands in die Welt. Doch im Schatten dieser weithin bekannten »großen Kolonialmächte« erwarben, vor allem im 17. Jahrhundert, auch weitere europäische Akteure zahlreiche Besitzungen in Amerika, Afrika sowie Indien. Die Siedlungsversuche des Herzogtums Kurland und Semgallen auf der Antilleninsel Tobago, die Kolonie Neu-Schweden am Delaware an der Ostküste Nordamerikas, die kurbrandenburgische Festung Groß-Friedrichsburg an der westafrikanischen Goldküste und die dänische Kolonie Tranquebar an der indischen Koromandelküste sollen nur einige Beispiele sein.
Das Proseminar beschäftigt sich mit dem frühneuzeitlichen Kolonialismus als kollektiver Herrschaftsbeziehung und globalem Wirtschaftssystem. Im Mittelpunkt stehen die Fragen, unter welchen Voraussetzungen ein europäischer Akteur zur Kolonialmacht wurde, welche Territorien aus welchen Gründen als Kolonialgebiete in Betracht kamen und wie Erfolg und Scheitern frühneuzeitlicher kolonialer Unternehmungen zu erklären sind. Der Fokus wird dabei auf den »kleinen Kolonialmächten« und ihren Handelskompanien liegen, die insbesondere im Sklavenhandel eine bedeutende Rolle spielten. Neben den bereits genannten Akteuren sollen auch die kolonialen Ambitionen der österreichischen Habsburger, der Grafschaft Hanau, des Augsburger Handelshauses der Welser und des Johanniterordens betrachtet werden.
Neben der Beschäftigung mit dem Thema des Proseminars steht die Einführung in zentrale Methoden und Hilfsmittel der frühneuzeitlichen Geschichte sowie die Vermittlung grundlegender »handwerklicher« Fähigkeiten. Das Proseminar umfasst insgesamt 3 SWS, das einstündige Tutorium ist ein integraler Teil des Proseminars. Für den erfolgreichen Besuch des Seminars ist die Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit notwendig. Ferner sind die regelmäßige und aktive Teilnahme, die Erledigung der Hausaufgaben sowie eine kurze mündliche Präsentation obligatorisch.
Empfohlene Literatur:
BLUSSÉ, LÉONARD und GAASTRA, FEMME (Hrsg.) (1981): Companies and Trade : Essays on overseas trading companies during the Ancien Régime. Leiden: Leiden University Press (Comparative studies in overseas history, Bd. 3).
MEYN, MATTHIAS (Hrsg.) (1986): Der Aufbau der Kolonialreiche. München: Beck (Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion, Bd. 3).
OSTERHAMMEL, JÜRGEN (2006): Kolonialismus : Geschichte – Formen – Folgen. 5., aktualisierte Auflage. München: Beck. Erstveröffentlichung München: Beck (1995).
|