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Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Oksana Bulgakowa; Sebastian Lauritz M.A.; Dr. Ivo Ritzer; PD Dr. Marcus Stiglegger
Veranstaltungsart:
Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan:
HS Ostasiat. Kino
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 30
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.
Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Der Kurs wird alle zwei Wochen stattfinden. Geplant ist, bei den einzelnen Sitzungen mit je einer Filmvorführung zu beginnen, die Gestaltungsformen der jeweiligen Arbeit anschließend gemeinsam zu diskutieren und auf diesem Wege zugleich auch zentrale theoretische Konzepte und Perspektiven zu erarbeiten.
Inhalt:
Filme sind anthropozentrisch ausgerichtet. Sie strukturieren, konservieren und präsentieren menschliche Ausdrucksformen: Körperhaltungen und Posen genauso wie Gesten, Mienen, Blicke. Und sie stiften, mal mehr, mal weniger prägnant, zugleich auch ein Bewusstsein dafür, wie Expressivität, wie Körperlichkeit gestaltbar wird.
Doch wie starr, bzw. variabel sind diese Ausdruckscodes, wie sehr geprägt durch einen kultu-rellen Kontext? Und inwieweit durchmischen und verändern sie sich im Zuge einer zuneh-mend global vernetzten Medienwelt? Dieser Frage will sich das Seminar widmen und dazu einen Blick auf zentrale Strömungen des japanischen, koreanischen und chinesischen Kinos werfen; auf Kulturräume also, in denen Affekte, Körpersprache und Körperlichkeit ursprüng-lich ganz anders gedacht und artikuliert wurden als in den „westlichen Kulturen“ und die doch seit Jahren schon entscheidenden Anteil haben an der globalen Bildzirkulation.
Den Ausgangspunkt dieser Überlegungen bildet das japanische Kino, dessen melodramatische Inszenierungsschemata seit den 1950er Jahren von vielen dortigen Filmemachern als Bezugs-punkt genutzt wurden, um neue Strategien der Affektrepräsentation und zeitgemäßere For-men der gestischen und mimischen Expressivität zu entwickeln. Darauf aufbauend sollen pro Sitzung einzelne Strömungen, Epochen und Genres auch des neueren koreanischen, chinesi-schen und schließlich – mit Blick auf die inzwischen vielfach transnational realisierte Filmproduktion – des zeitgenössischen, globalisierten Kinos im Hinblick auf die in ihnen ausgeprägten Körperbilder und Ausdrucksformen untersucht und diskutiert werden.
Empfohlene Literatur:
Marie-Luise Angerer: Vom Begehren nach dem Affekt. Zürich 2007. – Joanna Barck/ Petra Löffler (Hg.): Gesichter des Films. Bielefeld 2005. – Christa Blümlinger/ Karl Sierek (Hg.): Das Gesicht im Zeitalter des bewegten Bildes. Wien 2002. – Margreth Egidi (Hg.): Gestik. Figuren des Körpers in Text und Bild. Tübingen 2000. – Erika Fischer-Lichte/ Anne Fleig (Hg.): Körper-Inszenierungen. Präsenz und kultureller Wandel. Tübingen 2000. – Siegfried Frey: Die Macht des Bildes. Der Einfluss der nonverbalen Kommunikation auf Kultur und Politik. Bern 1999. – Klaus Herding (Hg.): Pathos, Affekt, Gefühl. Die Emotionen in den Künsten. Berlin 2004. – Burkhardt Krause: Emotions and cultural change. Gefühle und kultu-reller Wandel. Tübingen 2006. – Shigehisa Kuriyama (Hg.): The imagination of the body and the history of bodily experience. Kyoto 2001. – Lailan Young: Was Gesichter verraten. Chi-nesische Physiognomik. Berlin 1983.
Justin Bowyer: The cinema of Japan and Korea. London 2004. – Rey Chow: Primitive pas-sions. Visuality, sexuality, ethnography, and contemporary Chinese cinema. New York 1995. – Michael Curtin: Playing to the world’s biggest audience. The globalization of Chinese film and TV. Berkeley 2007. – Wimal Dissanayake (Hg.): Melodrama and Asian cinema. Cambridge 1993. – Dimitris Eleftheriotis/ Gary Needham (Hg.): Asian Cinemas. A reader and guide. Honolulu 2006. – Frances Gateward (Hg.): Seoul searching. Culture and identity in contemporary Korean cinema. Albany, New York 2007. – Koichi Iwabuchi: Recentering globalization. Popular culture and Japanese transnationalism. Durham 2002. – Andrew David Jackson/ Michael Gibb/ Dave White (Hg.): How East Asian Films are reshaping national identities. Essays on the cinemas of China, Japan, South Korea, and Hong Kong. Lewiston/ Queenston/ Lampeter 2006. – Stefan Kramer: Geschichte des chinesischen Films. Stuttgart 1997. – Jenny K. W. Lau (Hg.): Multiple modernities. Cinemas and popular media in trans-cultural East Asia. Philadelphia 2003. – Fran Martin/ Larissa Heinrich (Hg.): Embodied mo-dernities. Corporality, representation, and Chinese cultures. Honolulu 2006. – Kathleen McHugh/ Nancy Abelmann: South Korean golden age melodrama. Gener, genre, and national cinema. Detroit 2005. – Alastair Phillips/ Julian Stringer (Hg.): Japanese Cinema. Texts and contexts. London/ New York 2007. – Sonia Ryang: Koreans in Japan. Critical voices from the margin. London 2000. – Chi-Yun Shin/ Julian Stringer (Hg.): New Korean cinema. Edinburgh 2005. – Isolde Standish: A new history of Japanese cinema. A century of narrative film. New York/ London 2005. – Yingjin Zhang: Screening China. Critical interventions, cinematic reconfigurations, and the transnational imaginery in contemporary Chinese cinema. Ann Arbor, Michigan 2003.
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