Lehrende/r: Prof. Dr. Marion Gindhart
Veranstaltungsart: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: Vl:Lat Lit 1-4
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Inhalt: Die Vorlesung widmet sich der literarischen Reihe 'Lehrgedicht' als poetischem und epistemischem Modell und richtet dabei ihren Fokus auf die lateinischen Dichtungen der Antike. Neben den 'großen' Lehrgedichten der späten Republik und der augusteisch-tiberischen Epoche werden auch die weitaus weniger erforschten Werke der Folgezeit vorgestellt und analytisch erschlossen (etwa das Ätnagedicht, das Gartenbaugedicht des 10. Buches von Columellas "De re rustica" oder - als spätantikes Beispiel - die fragmentiert überlieferten "Cynegetica" Nemesians). Dabei soll insbesondere gezeigt werden, wie letztere in Auseinandersetzung mit den formprägenden Prätexten die Reihe fortschreiben und welches wissensvermittelnde Potential die stark autoreferentielle Gattung in ihrer spezifischen poetischen Faktur entfaltet. Die Vorlesung wird mit einem Ausblick auf die Lehrgedichtstradition im Mittelalter abgeschlossen.
Empfohlene Literatur: R.F. Glei, Art. "Lehrgedicht", in: DNP 7 (1999), 26-32; K. Volk, The Poetics of Latin Didactic: Lucretius, Vergil, Ovid, Manilius, Oxford 2002; M. Horster / Chr. Reitz (Hgg.), Wissensvermittlung in dichterischer Gestalt, Stuttgart 2005; Th. Haye, Das lateinische Lehrgedicht im Mittelalter. Analyse einer Gattung, Leiden u.a. 1997.