02.149.224 Seminar: Frauen zwischen Beruf und Familie: Deutschland im internationalen Vergleich

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Dr. Martin Bujard

Veranstaltungsart: Seminar

Anzeige im Stundenplan: S Familiensoziologie

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 4,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 35

Prioritätsschema: Senatsrichtlinie
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.

Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Zielgruppe:

Studierende im Diplomstudiengang Soziologie
Studierende im Magisterstudiengang Soziologie (Haupt- und Nebenfach)
Bachelor Studierende im Studiengang Soziologie (Kernfach)
Bachelor Studierende im Studiengang Wirtschaftspädagogik (Schwerpunktfach "Sozialwissenschaften")

Stellung im Studiengang:

Diplom: Spezielle Soziologie „Familiensoziologie“, Wahlpflichtveranstaltung
Magister: Soziologische Analyse II, Seminar nach Wahl
B.A. Soziologie Kernfach: Modul KF 8 "Gegenstandsbezogene Soziologien (Vertiefung)"
bzw.
B.A. Soziologie Kernfach: Modul KF 8 "Wahlveranstaltung Soziologie (Vertiefung)"
B.Sc. Wirtschaftspädagogik Schwerpunktfach "Sozialwissenschaften": Modul "Aufbaumodul Soziologie"

Inhalt:
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist vielfach Gegenstand von wissenschaftlichen
Analysen, aber auch von politischen und öffentlichen Diskursen. Der Übergang
vom Brotverdienermodell zum Zweiverdienermodell wurde in Deutschland oft von
einem vermeintlichen Gegensatz zwischen „Karrierefrau“ und Mutter begleitet. Die
skandinavischen Länder, aber auch Frankreich oder USA zeigen, dass Beruf und Familie
sich gut vereinbaren lassen. Mehr noch: Der internationale Vergleich hat um die
Jahrtausendwende gezeigt, dass sich die Korrelation zwischen Frauenerwerbsquoten
und Geburtenraten auf Länderebene ins Positive gedreht hat. Die Konsequenzen
dieses Befundes sind weitreichend, da er zeigt, dass es keinen Zielkonflikt zwischen
Fertilität und Frauenerwerbsquote gibt. Als Ursache spielen die international höchst
unterschiedlichen Vereinbarkeitsmöglichkeiten eine zentrale Rolle.
Folgende Fragen sind leitend für das Seminar: Welche familiensoziologischen Konsequenzen
haben die strukturellen Rahmenbedingungen der Vereinbarkeit von Beruf
und Familie? Wie ist die Vereinbarkeit von berufstätigen Müttern heute? Welche Rolle
spielen Einstellung und Verhalten von Vätern? Wie lassen sich empirische Befunde
zu Geburtenentwicklung und Frauenerwerbstätigkeit erklären? Inwiefern lassen sich
Politikmaßnahmen anderer Länder in Hinblick auf die politisch-institutionellen und
kulturellen Charakteristika Deutschlands übertragen? Welche Möglichkeiten liegen in
der Zeitpolitik, gerade für Akademikerinnen?
In dem Seminar werden Ansätze der Familiensoziologie, der Demografi e, der Familienökonomie,
der Politikfeldanalyse und der Lebenslaufforschung vorgestellt. Darauf
basierend wird ein interdisziplinärer Zugang zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie
erarbeitet, bei dem institutionelle, familienpolitische, ökonomische, arbeitsmarktspezifi
sche und kulturelle Determinanten betrachtet werden. Dabei werden empirische
Daten im OECD-Ländervergleich ebenso herangezogen wie deutsche Mikrodaten.
Anhand des Vergleichs beider Datensätze wird ein Überblick in die quantitative Forschung
vermittelt, insbesondere der Vergleich zwischen Mikro- und Makrodaten. Im
Abschluss werden die beiden aktuellsten Familienberichte (Deutscher Bundestag
2005, 2012) und der familienpolitische Diskurs auf Basis der besprochenen Ansätze
kritisch beleuchtet. Die Übernahme von Referaten und eine aktive Mitarbeit bei interaktiven
Lehrkomponenten sind erwünscht.

Empfohlene Literatur:
Beck-Gernsheim, Elisabeth, 2006: Die Kinderfrage heute. Über Frauenleben, Kinderwunsch
und Geburtenrückgang, München.
Bujard, Martin, 2011: Geburtenrückgang und Familienpolitik, Baden-Baden.
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (2012): (Keine) Lust auf Kinder? Geburtenentwicklung
in Deutschland, in: http://www.bib-demografi e.de/geburtenentwicklung2012
Castles, Francis G., 2003: The World Turned Upside Down, in: Journal of European
Social Policy, 13(3), 209-227.
Deutscher Bundestag, 2006: Siebter Familienbericht. Familie zwischen Flexibilität
und Verlässlichkeit, Berlin: Drucksache 16/1360.
Deutscher Bundestag, 2012: Achter Familienbericht: Zeit für Familie - Familienzeitpolitik
als Chance einer nachhaltigen Familienpolitik, Drucksache 17/9000.
Hakim, Catherine, 2003: A New Approach to Explaining Fertility Patterns: Preference
Theory, in: Population and Development Review 29, 349-374.
Hennig, Marina; Ebach, Mareike; Stuth, Stefan & Hägglund, Anna, 2012: Frauen
zwischen Beruf und Familie – ein europäischer Vergleich, in: Bertram/Bujard
(Hg.): Zeit, Geld, Infrastruktur – zur Zukunft der Familienpolitik. Soziale Welt
SB 19, 291-320.
OECD, 2012: Family Database.
Ostner, Ilona & Schmitt, Christoph (Hg.), 2008: Family Policies in the Context of Family
Change. The Nordic Countries in Comparative Perspective, Wiesbaden.

Zusätzliche Informationen:
Kontakt:
Dr. Martin Bujard
Senior Researcher
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB)
Telefon: 0611-753309
E-Mail: martin.bujard@bib.bund.de

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Fr, 19. Apr. 2013 14:15 15:45 02 432 Seminarraum Dr. Martin Bujard
2 Fr, 26. Apr. 2013 14:15 15:45 02 432 Seminarraum Dr. Martin Bujard
3 Fr, 3. Mai 2013 14:15 15:45 02 432 Seminarraum Dr. Martin Bujard
4 Fr, 10. Mai 2013 14:15 15:45 02 432 Seminarraum Dr. Martin Bujard
5 Fr, 17. Mai 2013 14:15 15:45 02 432 Seminarraum Dr. Martin Bujard
6 Fr, 24. Mai 2013 14:15 15:45 02 432 Seminarraum Dr. Martin Bujard
7 Fr, 31. Mai 2013 14:15 15:45 02 432 Seminarraum Dr. Martin Bujard
8 Fr, 7. Jun. 2013 14:15 15:45 02 432 Seminarraum Dr. Martin Bujard
9 Fr, 14. Jun. 2013 14:15 15:45 02 432 Seminarraum Dr. Martin Bujard
10 Fr, 21. Jun. 2013 14:15 15:45 Georg-Forster-Gebäude; Raum1-721 Dr. Martin Bujard
11 Fr, 28. Jun. 2013 14:15 15:45 Georg-Forster-Gebäude; Raum1-721 Dr. Martin Bujard
12 Fr, 5. Jul. 2013 14:15 15:45 Georg-Forster-Gebäude; Raum1-721 Dr. Martin Bujard
13 Fr, 12. Jul. 2013 14:15 15:45 Georg-Forster-Gebäude; Raum1-721 Dr. Martin Bujard
14 Fr, 19. Jul. 2013 14:15 15:45 Georg-Forster-Gebäude; Raum1-721 Dr. Martin Bujard
Veranstaltungseigene Prüfungen
Beschreibung Datum Lehrende/r Pflicht
1. Hausarbeit Mo, 30. Sep. 2013 08:00-16:00 Dr. Martin Bujard Nein
Übersicht der Kurstermine
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Lehrende/r
Dr. Martin Bujard