07.068.080 Übung Englische Quellenlektüre: »There Came a Darkness...« – The Great War in Africa (Kurs B)

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Heiko Brendel

Veranstaltungsart: Übung

Anzeige im Stundenplan: Ü.Engl.Quellenlektür

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: 1 | 11

Anmeldegruppe: SoSe 15 Üb EnglQL

Prioritätsschema: Senatsrichtlinie
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.

Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie

Voraussetzungen / Organisatorisches:
B.A., B.Ed.: Die englische Quellenlektüre-Übung ist Bestandteil des Moduls 1 und schließt mit einer Klausur ab. Diese Klausur wird benotet.
Diese Übung ist Teil von Basismodul 01: Einführung. Sie wird nur im Wintersemester in ausreichender Zahl angeboten; im Sommersemester wird nur eine kleine Zahl englischer Quellenlektüren durchgeführt. Bitte beachten Sie dies bei Ihrer Semesterplanung!

Inhalt:
Mit dem einhundertsten Jahrestag seines Ausbruchs wurde der Erste Weltkrieg zu einem bedeutenden Thema, auch außerhalb fachwissenschaftlicher Kreise. Doch der wichtigste außereuropäische Kriegsschauplatz wird zumeist nur stiefmütterlich behandelt: Afrika.

Dort stellte der Erste Weltkrieg die letzte und blutigste Phase des sogenannten »Scramble for Africa« dar, der Eroberung und Aufteilung des afrikanischen Kontinents durch die europäischen Kolonialmächte im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Die Kämpfe auf afrikanischem Boden von 1914 bis 1918 forderten Hunderttausende Todesopfer – die allermeisten davon Einheimische, die als Soldaten und Träger, vor allem aber unbeteiligte Zivilisten in Kampfhandlungen starben, verhungerten oder Krankheiten erlagen. In den mündlichen Überlieferungen Ostafrikas, das die meisten Opfer zu beklagen hatte, beschreibt die Phrase »There came a darkness« die Jahre des Ersten Weltkrieges.

Das Deutsche Reich herrschte 1914 über vier afrikanische Kolonien: Deutsch-Südwestafrika, Deutsch-Ostafrika, Kamerun und Togo. Diese »Schutzgebiete« hatten eine Fläche von zusammen 2,5 Millionen Quadratkilometern mit etwa 13,5 Millionen Einwohnern. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges standen in den drei erstgenannten Territorien insgesamt etwa 15.000 Mann der dem Reichskolonialamtes unterstehenden »Schutztruppe«, die nicht für den Kampf gegen äußere Feinde, sondern vielmehr für die Herrschaftssicherung und Aufstandsbekämpfung in den Kolonien ausgebildet und ausgerüstet war. In Togo, der kleinsten Kolonie, waren lediglich schwache Polizeikräfte stationiert.

Kurz nach Kriegsbeginn kam es auch in Afrika zu Kampfhandlungen. In allen Schutzgebieten waren die deutschen Kräfte ihren britischen, südafrikanischen, indischen, belgischen und portugiesischen Gegnern zahlenmäßig deutlich unterlegen, in allen Schutzgebieten blieb den deutschen Truppen letztlich nur die Wahl zwischen Kapitulation und Rückzug ins unwegsame Hinterland: So streckten die Verteidiger Togos schon im August 1914 die Waffen, die Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika musste vor den südafrikanischen Angreifern im Juli 1915 kapitulieren, die letzten deutschen Kampftruppen in Kamerun ergaben sich im Februar 1916. Einzig die Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika setzte den Kampf bis Kriegsende (und darüber hinaus) fort.

Im Mittelpunkt der Übung steht das Verstehen und Interpretieren von Quellentexten am englischsprachigen Beispiel. Dazu werden wir englischsprachige Quellen zu den Kriegsereignissen vor allem in Deutsch-Südwestafrika und Deutsch-Ostafrika, den beiden wichtigsten Kriegsschauplätzen auf afrikanischem Boden, bearbeiten. Durch das schriftliche Übersetzen aus dem Englischen ins Deutsche soll das Bewusstsein für die Unterschiede zwischen den beiden Sprachen geschärft werden. Genauso wichtig wie das genaue Übersetzen ist die Interpretation der Quellen. Diese werden in der Übung in ihren Kontext gestellt, wozu ihre Entstehung und allgemein der historische Rahmen betrachtet werden. Inhaltliches Ziel der Lehrveranstaltung ist die Vermittlung eines kritischen Verständnisses des Ersten Weltkrieges in Afrika jenseits von Paul von Lettow-Vorbecks »Heia Safari«-Abenteuerromantik mit – quellenbedingt – einem Fokus auf der britischen Imperialgeschichte, insbesondere der Geschichte Südafrikas.

Besondere Vorkenntnisse sind nicht nötig, aber neben grundsätzlichem Interesse an der Thematik wird von allen Teilnehmern Engagement sowohl im Rahmen von Einzelleistungen als auch bei der Gruppenarbeit gefordert. Die Vorbereitung auch umfangreicherer schriftlicher Übersetzungen aus dem Englischen für die jeweils nächste Sitzung ist obligatorisch. Abhängig von der Teilnehmerzahl sind für die erfolgreiche Teilnahme zudem ein kurzes Essay zu verfassen und/oder ein kleines Referat zu halten. Am Ende der Lehrveranstaltung findet eine einstündige, benotete Abschlussklausur statt.

Empfohlene Literatur:
Digre, Brian (2014): Occupation during and after the War (Africa). In: Daniel, Ute u. a. (Hrsg.): 1914-1918-online. International Encyclopedia of the First World War. Berlin: Freie Universität Berlin. DOI: http://dx.doi.org/10.15463/ie1418.10480.

Moyd, Michelle (2014): Extra-European Theatres of War. In: Daniel, Ute u. a. (Hrsg.): 1914-1918-online. International Encyclopedia of the First World War. Berlin: Freie Universität Berlin. DOI: http://dx.doi.org/10.15463/ie1418.10318.

Strachan, Hew (2004): The First World War in Africa. Oxford: University Press.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Mo, 20. Apr. 2015 14:00 16:00 00 011 SR 05 Heiko Brendel
2 Mo, 27. Apr. 2015 14:00 16:00 00 011 SR 05 Heiko Brendel
3 Mo, 4. Mai 2015 14:00 16:00 00 011 SR 05 Heiko Brendel
4 Mo, 11. Mai 2015 14:00 16:00 00 011 SR 05 Heiko Brendel
5 Mo, 18. Mai 2015 14:00 16:00 00 011 SR 05 Heiko Brendel
6 Mo, 1. Jun. 2015 14:00 16:00 00 011 SR 05 Heiko Brendel
7 Mo, 8. Jun. 2015 14:00 16:00 00 011 SR 05 Heiko Brendel
8 Mo, 15. Jun. 2015 14:00 16:00 00 011 SR 05 Heiko Brendel
9 Mo, 22. Jun. 2015 14:00 16:00 00 011 SR 05 Heiko Brendel
10 Mo, 29. Jun. 2015 14:00 16:00 00 011 SR 05 Heiko Brendel
11 Mo, 6. Jul. 2015 14:00 16:00 00 011 SR 05 Heiko Brendel
12 Mo, 13. Jul. 2015 14:00 16:00 00 011 SR 05 Heiko Brendel
13 Mo, 20. Jul. 2015 14:00 16:00 00 011 SR 05 Heiko Brendel
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Lehrende/r
Heiko Brendel