Lehrende/r: Dr. Lisa Zeller
Veranstaltungsart: Proseminar
Anzeige im Stundenplan: PS2.LW.S.
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 3,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 1 | 30
Anmeldegruppe: PS2 LW (Sp)
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches: Allgemeines zum Erwerb von Leistungspunkten - Lektüre aller angegebenen Dramen - Regelmäßige Teilnahme (max. 2 Fehlstunden) und aktive Beteiligung an den Diskussionen - Übernahme eines ausformulierten Thesenpapiers zu einem Sitzungsthema (ggf. in Gruppen) - Hausarbeit
Inhalt: Nachdem Spanien im 16. Jahrhundert zur Weltmacht aufgestiegen ist, erfährt es am Ende des Jahrhunderts seine Grenzen: Die Niederlande kämpfen um ihre Unabhängigkeit von Spanien, die europäischen Staaten streben nach Souveränität und Selbstbehauptung; das Europa, das die folgenden Jahrhunderte prägen wird, entsteht. Nachdem die alte, mittelalterliche Ordnung durch die Entdeckung der neuen Welt und die Reformation gründlich durcheinandergebracht worden ist, werden auf allen Ebenen Machtkämpfe ausgetragen, um zu entscheiden, wie die neue Ordnung aussehen soll. Die politische Situation ist in mancherlei Hinsicht mit unserer heutigen Lage vergleichbar und wenn das dominante Medium der Populärkultur heute die Fernsehserie ist, dann war es am Anfang des 17. Jahrhunderts die comedia: Das ganze Volk strömt in die Theater, auf deren Bühnen Konflikte zwischen kontroversen politischen und sozialen Positionen ausagiert werden: Es geht um Macht und Gewalt, um politische Legitimität und die nationale Identität Spaniens, um das Verhältnis zwischen den Geschlechtern und um die Frage, ob wir selbst nur eine Rolle spielen im großen Welttheater oder unser Leben vielleicht einfach nur träumen. Man könnte ja in Wirklichkeit ein König sein… Wir werden im Seminar comedias von Lope de Vega und Calderón de la Barca behandeln, die sich mit diesen Themen befassen, und sie vor dem Hintergrund zeitgenössischer Debatten (z.B. zur Legitimität des Tyrannenmordes und zu politischer Souveränität) analysieren. Dabei werden literatur- und kulturwissenschaftliche Theorien (Raumsemantik, Gendersymbolik etc.) vertieft und deren Anwendung bei der Dramenanalyse eingeübt. Lektüren Bitte besorgen Sie sich folgende Texte in der angegebenen Ausgabe vor Beginn des Seminars (Sie können ggf. eine ältere Auflage verwenden). Wir werden mit Lopes comedias beginnen, die Lektüre wird jeweils vorausgesetzt und im Laufe des Semesters z.B. durch Essays abgefragt. Die Bücher können z.B. online bei der spanischen Buchhandlung "La Librería" in Bonn bestellt werden. · Lope de Vega, Félix: Peribáñez y el Comendador de Ocaña. Ed. Juan María Marín. Madrid: Cátedra 2015. ISBN: 9788437601700. · Lope de Vega, Félix: Fuente Ovejuna. Ed. Juan María Marín. Madrid: Cátedra 1992. ISBN: 978-8437602738. · Calderón de la Barca, Pedro: La dama duende. Ed. Jesús Pérez Magallón. Madrid: Cátedra 2011. ISBN: 978-8437628554. · Calderón de la Barca, Pedro: La vida es sueño. Ed. Ciriaco Morón. Madrid: Cátedra 1991. ISBN: 978-8437600925.
Empfohlene Literatur: s.o. unter "Lektüren"
