Lehrende/r: Matthias Däumer
Veranstaltungsart: Seminar/Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan: SFAL I/II/MADL/EUL3:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Anmeldegruppe: SFAL I/II/MADL
Prioritätsschema: Priorisierung SFAL/MADL (Bachelor) Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinieÜber die Senatsrichtlinie hinaus werden bei der Platzvergabe für diese Veranstaltung Studierende mit höheren Semestern (5. und 6. Fachsemester) bevorzugt berücksichtigt.
Kontingentschema: Kontingentierung SFAL/MADL (Bachelor)
Inhalt: Unter allen Tafelrundenrittern des 12. und 13. Jahrhunderts ist Wigalois wohl der frommste: Wenn er in großer Gefahr schwebt, ist es vor allem Eines, was ihn zu retten vermag: Beten! Und die schützende Hand Jesu rettet ihn auch aus jeder noch so vertrackten Misere. Umso erstaunlicher ist es, dass ausgerechnet die Geschichte dieses »Überchristen« (wahrscheinlich im 14. Jahrhundert) von den Aschkenasim, den Juden des deutschen Sprachgebiets, neu erzählt wurde. In dem Seminar wird es darum gehen, in einer vergleichenden Lektüre des mittelhochdeutschen und des westjiddischen Romans zu einer Charakterisierung des Widuwilt zu gelangen, die über eine bloße »Bearbeitung« des Romans Wirnts von Grafenberg hinausgeht. Dabei wird die Textarbeit stetig begleitet von Blicken auf die Lebensumstände des städtischen Judentums, um auch dem »Sitz im Leben« dieses Romans gerecht werden zu können. Anmerkung: Bitte besorgen Sie sich die de Gruyter-Studienausgabe von Wirnt von Grafenberg, Wigalois (hg. von Seelbach/Seelbach). Den Text des Widuwilt telle ich als Kopiervorlage bereit. Keine Angst! Wir lesen den westjiddischen Text in einer Transkription; Sie müssen also keine hebräischen Schriftzeichen beherrschen – und sind diese Zeichen erst einmal überwunden, ist Westjiddisch eine leicht verständliche und hoch amüsante Sprachform.
