02.303.16_180 BA Mediennutzungsforschung KF/BF

Lehrende/r: Prof. Bernd-Peter Arnold; Karin Gessner; Dr. Olaf Jandura; Miriam Klein; Dr. Simon Kruschinski; Charlotte Schulz-Knappe; Dr. Michael Sülflow

Veranstaltungsart: Seminar

Anzeige im Stundenplan: SE Mediennutz.fo.

Credits: 4,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 196

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Kurs C (Sülflow): Bitte beachten Sie den Zusatz-Termin, der bei den Lehrveranstaltungs-Informationen hinterlegt ist.
Kurs G (Gessner): Dieser Kurs findet als Blockseminar statt, bitte beachten Sie die Veranstaltungs-Termine.

Inhalt:
Kleingruppe A (Arnold)
In der Veranstaltung werden die unterschiedlichen Methoden der Mediennutzungsforschung behandelt. Schwerpunkt liegt dabei auf den elektronischen Medien Radio und Fernsehen, und zwar sowohl auf den klassischen Verbreitungswegen als auch bezüglich der Online-Angebote. Es geht dabei um die Nutzung dieser Medienangebote durch das Publikum, d.h. um die Ermittlung von Einschaltquoten und um die Bewertung der Programme durch die Nutzer. Die jährlich zweimal erhobene und veröffentlichte „Media-Analyse“ (MA) wird dabei ebenso behandelt wie interne Untersuchungen wie Trendanalysen und die Beobachtung von Referenzgruppen. Ein wesentlicher Teil der Veranstaltung ist ausserdem der Ermittlung von Publikumsstrukturen als Instrument zur zielgruppengerechten Programmgestaltung vorbehalten wie z.B. „Mediennutzertypologie“ und „Sinus-Milieustudien.“ Hinzu kommt die Betrachtung von Studien zur Nutzung spezieller Programmelemente wie z.B. spezieller Informations- und Kulturangebote.

Kleingruppe B (Steiner):
In der Veranstaltung werden die klassischen Theorien (z. B. uses and gratifications; selective exposure) als auch Methoden der Mediennutzungsforschung behandelt. Entlang der klassischerweise ausdifferenzierten Mediengattungen und -publika werden die bekannten und regelmäßig veröffentlichten Studien (z. B. Media-Analyse, ARD/ZDF-Onlinestudie) besprochen und analysiert. Auch Studien zu speziellen Publika (z. B. JIM-Studie zur Mediennutzung Jugendlicher) werden thematisiert. Ziel ist es, dass die Studierenden Mediennutzungsdaten interpretieren sowie die methodische Güte von Mediennutzungsstudien bewerten können. In einem darauf aufbauenden Teil wird sich das Seminar den aktuellen Herausforderungen für die Mediennutzungsforschung stellen. Trennungen in Gattungen sind durch konvergente Entwicklungen schwierig geworden. Die Erforschung von Medienrepertoires sowie auch die Frage nach der Messung von Mediennutzung (z. B. wie bewerte ich die Reichweite eines Videos auf Facebook im Vergleich zur Quote im Fernsehen?) soll dabei im Fokus stehen.

Kleingruppe E (Jandura):
Das Seminar wird den Teilnehmer*innen einen Gesamtüberblick sowie eine Vertiefung auf den Rezeptionsaspekt in der Digital Divide-Forschung geben.

Kleingruppe F (Kruschinski): Online Harassment und Computational Propaganda auf Online-Plattformen im Lichte der Mediennutzungsforschung
Angesichts der steigenden Bedeutung von Online-Plattformen wächst das Interesse in der politischen Kommunikationsforschung für die Fragen, ob, warum und auf welche Weise Menschen die interaktiven Medienangebote wie Instagram, Youtube, Twitter oder Facebook nutzen. Diese algorithmenbasierten Online-Plattformen besitzen neue Nutzungsmöglichkeiten, die über die passive Rezipientenrolle hinausgehen und die Teilhabe am öffentlichen Diskurs ermöglichen. Gleichzeitig ist das Nutzerverhalten auch Grundlage für algorithmische Selektions-, Personalisierungs- und Filterentscheidungen der Plattformen, sodass sie in vielen Fällen über die (Un-)Sichtbarkeit von Informationen bestimmen. Dieses Zusammenspiel eröffnet auf der einen Seite subtile Beeinflussungspotenziale des Auswahl- und Nutzungsverhaltens durch Algorithmen. Auf der anderen Seite aber auch durch intendierte Manipulations- und Hetzkampagnen. Im Seminar wollen wir zunächst grundlegende gesellschaftliche Strukturen und beteiligte Akteure der politischen Kommunikation im digitalen Zeitalter erarbeiten. Danach bauen wir eine systematische Wissensbasis zur Mediennutzungsforschung und ihren wichtigsten Theorien auf. Im Anschluss sollen spezifische Auswahl- und Rezeptionsprozesse am Beispiel von Online Harassment und Computational Propaganda im Verhältnis zu und im Zusammenspiel mit anderen Informationsquellen und im Kontext von Persönlichkeitsmerkmalen der Nutzer betrachtet werden. Dabei werden die wichtigsten Ansätze und Ergebnisse klassischer und aktueller Studien der politischen Kommunikationsforschung mit Erkenntnissen aus der Informatik und Politikwissenschaft kombiniert.

Kleingruppe G (Gessner): Seminar: Mediennutzungsforschung und Kommunikationsplanung
Die Mediennutzungsforschung geht den zentralen Fragen der Kommunikationswissenschaft nach, wie und warum Rezipienten Medien auswählen und nutzen. Das Seminar widmet sich diesem Forschungsfeld in vier Themenblöcken: Einführend werden maßgebliche Studien zur Mediennutzung vorgestellt und in einem Überblick zentrale Modelle, Konzepte und Theorien zur Messung von Mediennutzung (in Abgrenzung zur Medienwirkung) behandelt. Im zweiten Teil des Seminars stehen Spezifika einzelner Gattungen, Medien, Kanäle und Nutzertypologien sowie moderne rezeptionsbegleitende Methoden, als Ergänzung zu klassischen Rezipientenbefragungen, auf der Agenda. Der dritte Themenblock widmet sich der Mediennutzung aus konkreter Praxisperspektive: Gegenstand sind die Bestimmung von Zielgruppen, Reichweiten, Kommunikationsstrategien, Media- und Werbeplanung. Abschließend sollen die erworbenen Kenntnisse in einem Workshop zum Thema Persona-Entwicklung und Customer Journey vertieft werden.

Zusätzliche Informationen:
Studierende im Beifach beachten bitte, dass Sie diesen Kurs nicht im 3./4. Semester, sondern erst im 5./6. Semester belegen dürfen. Ein Vorziehen dieses Kurses ist aus kapazitären Gründen nicht möglich.