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Lehrende/r: PD Dr. Philipp Niewöhner
Veranstaltungsart:
Vorlesung
Anzeige im Stundenplan:
07.012.16_130
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | -
Inhalt:
Die frühchristliche Architektur des vierten bis siebenten Jahrhunderts unterschied sich prinzipiell von der vorhergehenden römischen Architektur, weil sie in erster Linie provinziell geprägt war, anstatt sich primär an der Hauptstadt auszurichten. Dies führte zu einer Vielfalt unterschiedlicher Kirchenbautraditionen in den verschiedenen Provinzen des spätantiken Reichs ebenso wie in Nachbarstaaten, zum Beispiel Armenien und Aksum. Die Vorlesung gibt anhand von ausgewählten Schlüsselbauten einen Überblick über diese Vielfalt. Dabei geht es um unterschiedliche Bautraditionen und verschiedene Stile ebenso wie um die mannigfaltige Lage, Form und Funktion von Nebenräumen, zum Beispiel Reliquienkapellen. Die Eigenständigkeit der Provinzen bestätigt sich weiter dadurch, daß sie auch beim liturgischen Mobiliar und bei der bildlichen Ausstattung der Kirchen jeweils eigene Wege beschritten. Eine Ausnahme bilden Sonderbauten, die nicht den lokalen Gepflogenheiten folgten und typischerweise von externen Stiftern wie einem Kaiser an überregional bedeutenden (Pilger-) Orten errichtet wurden. Auch sie sollen in der Vorlesung exemplarisch besprochen werden und nicht zuletzt dazu beitragen, den jeweiligen lokalen Kirchenbau in abgrenzendem Vergleich deutlicher zu charakterisieren.
Empfohlene Literatur:
• T. Mathews, The Early Churches of Constantinople: Architecture and Liturgy (University Park 1971).
• N. Duval, Les églises africaines à deux absides : recherches archéologiques sur la liturgie chrétienne en Afrique du Nord (Paris 1971-1973).
• T. Ulbert, Frühchristliche Basiliken mit Doppelapsiden auf der iberischen Halbinsel: Studien zur Architektur- und Liturgiegeschichte (Berlin 1978).
• R. Krautheimer, Early Christian and Byzantine Architecture: 4th Edition: Revised by R. Krautheimer and S. Curcic (New Haven 1986).
• G. Tchalenko, Églises syriennes à Bêma (Paris 1990).
• S. Hill, The Early Byzantine Churches of Cilicia and Isauria (Aldershot 1996).
• P. Grossmann – H. G. Severin, Frühchristliche und byzantinische Bauten im südöstlichen Lykien (Tübingen 2003).
• H. Brandenburg, Die frühchristlichen Kirchen Roms vom 4. bis zum 7. Jahrhundert. Der Beginn der abendländischen Kirchenbaukunst (Stuttgart 2004).
• A. Plontke-Lüning, Frühchristliche Architektur in Kaukasien: die Entwicklung des christlichen Sakralbaus in Lazika, Iberien, Armenien, Albanien und den Grenzregionen vom 4. bis zum 7. Jh. (Wien 2007).
• S. Curcic, Architecture in the Balkans: from Diocletian to Süleyman the Magnificent (New Haven 2010).
• E. Loosley, The Architecture and Liturgy of the Bema in Fourth-to-Sixth-Century Syrian Churches (Leiden 2012).
• A. Mailis, The Annexes at the Early Christian Basilicas of Greece (4th - 6th c.): Architecture and Function (Oxford 2012).
• P. Niewöhner, Die byzantinischen Basiliken von Milet (Berlin 2016).
• W. Raunig (Hrsg.), Das christliche Äthiopien. Zweite Auflage (Regensburg 2016).
• M. Johnson, San Vitale in Ravenna and Octagonal Churches in Late Antiquity (Wiesbaden 2018).
Zusätzliche Informationen:
Zum selben Thema wird auch ein die Vorlesung begleitendes und vertiefendes Proseminar angeboten.
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