Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Claudia Lauer
Veranstaltungsart: Seminar/Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan: HADL
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 15
Anmeldegruppe: HADL/SFAL I-IV
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Kontingentschema: Kontingentierung HADL/SFAL
Voraussetzungen / Organisatorisches: Textgrundlage: Die Texte werden im Reader online zur Verfügung gestellt.
Inhalt: Laut Sage Anfang des 14. Jahrhunderts durch Heinrich von Meißen, genannt Frauenlob, in Mainz gegründet, verkörpert der Meistersang wie kaum eine andere Gattung das Bild städtischer Dichtung und markiert für die mittelalterliche Lyrik den Übergang von Hof und Adel zu Stadt und zünftigen Handwerkern. Der veränderte ‚Sitz im Leben‘ führt dabei nicht nur zu einem spezifisch eigenständigen Selbst- und Kunstverständnis der Autoren und einer veränderten Aufführungspraxis, sondern zugleich auch zu einer außergewöhnlich produktiven Dichtkunst: In etwa 900 Liedertexten und 105 Melodien wird eine Dichtung greifbar, die in über zwei Jahrhunderten in Städten wie Augsburg, Nürnberg, Straßburg und Frankfurt große Sänger wie Hans Folz, Hans Sachs oder Hans Rosenplüt hervorbringt und deren Attraktionspotenzial bis weit in die Neuzeit reicht. Das Seminar möchte anhand exemplarischer Texte einen Überblick über die Gattung des Meistersangs geben. Im Mittelpunkt stehen dabei neben gattungspoetologischen Entstehungsbedingungen und Entwicklungen, v.a. auch Aspekte handschriftlicher Überlieferung und Praktiken der Aufführung, an die sich letztlich auch Fragen nach der Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte sowie in kritischer Auseinandersetzung mit der Forschung Gesichtspunkte der wissenschaftlichen Behandlung der Gattung anschließen.
Empfohlene Literatur: zu einer ersten Einführung: Bert Nagel: Meistersang. 2., mit einem Nachwort versehene Aufl. Stuttgart 1971.