Lehrende/r: Dr. Dietlinde Luise Kempf
Veranstaltungsart:
Seminar/Übung
Anzeige im Stundenplan:
GHIS
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 25
Anmeldegruppe: GHIS/UHIS
Prioritätsschema: Priorisierung GHIS/UHIS
Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.
Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Über die Senatsrichtlinie hinaus werden bei der Platzvergabe für diese Veranstaltung Studierende mit höheren Semestern (4., 5., u. 6. Semester) bevorzugt berücksichtigt.
Kontingentschema: Kontingentierung GHIS/UHIS
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Zur Einstimmung empfehle ich, Radio zu hören (z.B. https://rabe.ch/https://www.srf.ch/radio-srf-1). Erschrecken Sie nicht, wenn Sie nichts verstehen (aber notieren Sie erste Beobachtungen und Ihren Verstehensprozentsatz). Am Ende des Semesters wird sich das merklich verbessert haben, da wir regelmäßig Hörübungen durchführen werden.
Inhalt:
„Schweizerdeutsch? – wie süß!“ … ist oft die Reaktion bundesdeutscher SprecherInnen. Doch wir wollen in diesem Kurs wesentlich tiefer in diese faszinierende Varietät (eigentlich: Varietäten) des Deutschen einsteigen und hinter den sogenannten Jöh-Effekt blicken. Die Schweiz ist ein wunderbares Gebiet für Dialektforschung, da Dialekte viel lebendiger als in den meisten bundesdeutschen Gebieten und in keinster Weise mit einem negativen Image behaftet sind.
In der Lehrveranstaltung lernen Sie wesentliche phonologische, morphologische, lexikalische, syntaktische und pragmatische Besonderheiten des Schweizerdeutschen kennen und erfahren z.B., was käffele, z‘mörgele und aperöle bedeutet. Sie lernen das Schweizerdeutsche als eine Silbensprache kennen (vgl. Italienisch, Französisch, anders dagegen Hochdeutsch), was mit häufigen Assimilationen (er het mi -> er hep-mi ‚er hat mich‘) oder „Bindekonsonanten“ (Ich isse-n-immer Broot ‚ich esse immer Brot‘) einhergeht.
Durch diese Kenntnisse werden Sie Ihr Hörverständnis erheblich verbessern und in der Lage sein, einzelne Varietäten wie z.B. Züricher, Berner oder Walliserdeutsch zu erkennen. Sie erfahren auch, was es mit den archaischen Walserdialekten auf sich hat (s. Video).
Durch die Bewahrung einiger archaischer Züge und durch manche schnelleren/stärkeren Entwicklungen bietet das Schweizerdeutsche einen guten Anlass, Ihr Grundwissen zur Sprachgeschichte aufzufrischen. Sie schulen hierbei Ihr Gespür für Varietät und Wandel bzw. dafür, wie unsere Sprache in ihrer Entwicklung auch eine andere „Abbiegung“ hätte nehmen können. Außerdem werden wir uns mit dialektal-hochsprachlicher Mehrsprachigkeit im Alltag beschäftigen und z.B. Codeswitching in Radiosendungen analysieren und dabei lernen, wo welche Varietät zur Anwendung kommt und welche verborgenen Regeln den Wechsel vom Dialekt ins Hochdeutsche (und umgekehrt) steuern. Für angehende LehrerInnen ist es interessant, sich mit Dialekt vs. Hochsprache im Schulalltag zu befassen.
Empfohlene Literatur:
Lötscher, Andreas (1983): Schweizerdeutsch. Geschichte, Dialekte, Gebrauch. Stuttgart, Frauenfeld: Huber.
...u.v.a.m. -- werfen Sie einen Blick in den Reader.
Zusätzliche Informationen:
Achtung, dieser Kurs endet bereits am 17.1.2020. Als Ausgleich findet am Samstag, den 26.10., von 13h bis 16h eine Blocksitzung statt.
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