Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Claudia Lauer
Veranstaltungsart: Übung/Seminar
Anzeige im Stundenplan: UADL I
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 20
Anmeldegruppe: UADL/OSLW (Bachelor & Master)
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Kontingentschema: Kontingentierung UADL
Inhalt: Was sich spätestens im 18. Jahrhundert im Zuge eines veränderten Naturverständnisses herausbildet und in den Dichtungen des Sturm und Drang und der Romantik erste Höhepunkte feiert, gilt bis heute als literaturgeschichtlicher Meilenstein für die deutschsprachige Lyrik: die Entstehung einer sog. Naturlyrik, die auf eine enge emphatische Verbindung von Subjektivität, Stimmung und Erlebnis mit Naturelementen setzt und Natur dabei als einen eigenen menschlichen Gefühlsraum sowie als Gegenwelt zu einer gesellschaftlichen Wirklichkeit konzeptionalisiert, die als tendenziell bedrohlich und individuell einengend empfunden wird. Das Seminar möchte an dieser besonderen lyrischen Schnittstelle ansetzen und diese aus mediävistischer Perspektive historisch vertiefen. Im Blick auf das breite Feld mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Lyrik, wie es sich einerseits in verschiedene Gattungen und Genres ausdifferenziert (Minnesang, Sangspruch, Leichdichtung, religiöse Lyrik, Meistersang, Erzähllied etc.) und andererseits auch in unterschiedlichen kulturhistorischen ‚Lebensorten‘ situiert ist (Hof, Kloster, Stadt) soll dabei am Beispiel ausgewählter lyrischer Texte ein Set an historischen Anknüpfungspunkten herausgearbeitet werden, die es erlauben, das emphatische Naturkonzept auf seinem Weg in die Moderne historisch differenzierter und präziser zu verorten.
Empfohlene Literatur: Textausgabe: Texte werden zur Verfügung gestellt. Einführende Literatur: Georg Braungart: Naturlyrik, in: Dieter Lamping (Hrsg.): Handbuch Lyrik. Theorie, Analyse, Geschichte. Stuttgart/Weimar 2011, S. 132–140.